Welch zartes Pflänzchen …
12. Juli 2010 | von Andrea Himmelstoß | Kategorie: Umwelt…sich am Rande des Bürgersteigs vor dem Texthaus durchsetzen konnte, mag aufmerksame Passanten verwundern. An ungewohntem Ort macht der Keimling in der Waagstraße Furore und wirft die Frage auf, ob es sich wohl um Guerilla Gardening in Fürth handelt?
Wollen umweltbewegte Protestler hier ein Zeichen setzen wider das Grau der Stadt? Doch entscheiden die Pflanzenfreunde mit den Saatbomben sich nicht eher für Baumscheiben und betreiben urbanen Landbau auf verwahrlosten, innerstädtischen Grundstücken?
Der Zweifel trügt nicht. Der Keimling ist ein Streich der Natur, die den Fürthern hier zeigt, dass sie am Ende vielleicht doch mehr Saft und Kraft hat als die ermüdete Zivilisation.
So ganz ohne Unterstützung allerdings hat die Natur diesen Etappensieg nicht davongetragen. Schützenhilfe erhielt sie von der Stadt Fürth. Die nämlich stopft Löcher im Bürgersteig wohl erst dann, wenn sie tiefer als zwei Zentimeter sind. Überwindet das Loch diese magische Zwei-Zentimeter-Marke nicht, darf es – ungeachtet seiner Rolle als Stolperfalle – bleiben, wo es ist, und Pflanzen eine neue Heimat geben.
Um so viel – wenngleich vermutlich unbeabsichtigte – Solidarität mit Pflanzen, Natur und den Anhängern des Guerilla Gardening sind wir Fürther wahrlich zu beneiden.