Quo va­dis, Rund­funk­mu­se­um ?

10. März 2014 | von | Kategorie: Politik

Es ist schon län­ger her, dass der Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums Gerd Walt­her »Knall auf Fall« sei­ner Funk­ti­on ent­bun­den wur­de und Be­tre­tungs­ver­bot an der Ein­rich­tung er­hielt. Ter­mi­niert auf spä­te­stens 12 Uhr am 21.6.2013 (mit Schrei­ben vom 20.6.2013 der Per­so­nal- und Fi­nanz­re­fe­ren­tin Frau Am­mon). Es gab ei­nen Zei­tungs­ar­ti­kel und ein paar kri­ti­sche Le­ser­brie­fe. Das war es dann auch und die Ka­ra­wa­ne zog wei­ter.

Rundfunkmuseum - Titelblatt der Abschiedsbroschüre von Gerd Walther

Rund­funk­mu­se­um – Ti­tel­blatt der Ab­schieds­bro­schü­re von Gerd Walt­her

Vor ein paar Ta­gen konn­te ich Ein­sicht in ein Heft neh­men, das für mich die gan­ze Sa­che noch­mal auf­rühr­te und ge­ra­de zu Wahl­kampf­zei­ten zu den­ken gibt: Nach 25 Jah­ren be­dankt sich Gerd Walt­her dar­in bei al­len Freun­den des Rund­funk­mu­se­ums...

Mit ei­nem Schuss be­rech­tig­ten Stol­zes do­ku­men­tiert er im er­sten Teil den Auf­bau des mo­men­tan meist­be­such­ten Für­ther Mu­se­ums, von den An­fän­gen im ehe­ma­li­gen Mar­stall des Schlos­ses Burg­farrn­bach bis zum heu­ti­gen Stand­ort ehe­ma­li­ge Di­rek­to­ren­vil­la der Fir­ma Grun­dig. Zur Burg­farrn­ba­cher Zeit konn­te ich teil­wei­se mit­er­le­ben, wie an­ge­strengt das Ver­hält­nis zur da­ma­li­gen Füh­rung des Stadt­mu­se­ums im Schloss war, die kein In­ter­es­se an in­no­va­ti­ver Mu­se­ums­ar­beit hat­te.

Im zwei­ten Teil wird mit ei­nem Schuss be­rech­tig­ter Bit­ter­nis recht gut do­ku­men­tiert, wel­che Que­re­len es in der Jung-Ära ab 2002 gab. Der Um­zug ins Ge­län­de an der Kur­gar­ten­stra­ße 2001 und die Un­ge­reimt­hei­ten der Käm­me­rei in Be­zug auf Ein­nah­me­zie­le und De­fi­zit­be­rech­nung bis 2008 wer­den recht gut dar­ge­stellt. Ei­ne Äu­ße­rung des OB, die er in ei­nem In­ter­view am 7.4.2009 gab, zeigt recht gut sei­ne da­ma­li­ge Ein­stel­lung: »Wo bleibt mehr für die ei­gent­li­che Mu­se­ums­ar­beit? Was die Par­ties an­geht, die jetzt dort ge­fei­ert wer­den und die Mu­se­ums­lei­ter Walt­her an­führt, so zählt dies für mich nicht zum Kern­be­stand ei­ner Mu­se­ums­ar­beit, mit Steu­er­gel­dern sub­ven­tio­nier­te Par­ties und Ge­burts­tags­fei­ern zu ver­an­stal­ten.«

(Da­zu soll­te man viel­leicht noch wis­sen, dass der OB lan­ge ver­langt hat, dass das Rund­funk­mu­se­um in die ehe­ma­li­ge Zen­tral­ga­ra­ge um­zie­hen soll. Durch gu­te Ar­gu­men­te der Mu­se­ums­lei­tung und des För­der­ver­eins und durch ein gün­sti­ges An­ge­bot des Ei­gen­tü­mers der al­ten Grun­dig-Di­rek­ti­on muss­te die­se Di­rek­ti­ve ster­ben.)

Gerd Walt­her hat nach die­ser sehr ab­fäl­li­gen Äu­ße­rung des OB am 25.4.2009 in ei­nem 3‑seitigen Brief Herrn Jung sehr fun­diert sei­ne sehr um­fas­sen­de Mu­se­ums­ar­beit er­läu­tert und auch auf Schwie­rig­kei­ten hin­ge­wie­sen, die durch ha­ne­bü­che­ne Per­so­nal­ent­schei­dun­gen sei­tens der Stadt ent­stan­den sind.

Die Do­ku­men­ta­ti­on führt dann wei­ter mit ei­nem Schrei­ben vom 23.8.2012: Hier geht es um ei­ne Ant­wort an ei­nen Herrn Mxx (an­ony­mi­siert). Recht gut legt er hier wie­der aus­führ­lich sei­ne kon­zep­tio­nel­len Ge­dan­ken dar, wie ein all­tags­ge­schicht­li­ches Mu­se­um in Fürth ori­en­tiert sein soll­te. Lei­tungs­stä­be von Für­ther Kul­tur­ein­rich­tun­gen ha­ben in­tern dis­ku­tiert und der Vor­wurf stand im Raum, dass beim Rund­funk­mu­se­um Fei­ern ver­an­stal­tet wer­den, wel­che den an­ge­stamm­ten Ga­stro­no­men Gä­ste weg­neh­men. Walt­her stellt mit ei­ni­gen Bei­spie­len aus­drück­lich klar, dass das Rund­funk­mu­se­um kein Mau­so­le­um, son­dern ein le­ben­di­ges Mu­se­um ist.

Zum Kon­zept des Mu­se­ums viel­leicht noch ein In­ter­view mit Gerd Walt­her im Alt­stadt­blätt­la Heft 39.

Da der Ru­he­stand des Mu­se­ums­lei­ters für En­de 2013 fest­stand und die er­folg­rei­che Fort­füh­rung der Ar­beit ge­si­chert wer­den soll­te, wur­de un­ter­stützt vom För­der­ver­ein, die For­de­rung nach ei­ner Wei­ter­füh­rung durch ei­ne ei­gen­stän­di­ge Lei­ter­stel­le und die Bei­be­hal­tung der fi­nan­zi­el­len Aus­stat­tung auf­ge­stellt. Da­zu wur­de schon im Ju­li 2012 dem Kul­tur­re­fe­rat ei­ne ent­spre­chen­de Or­ga­ni­sa­ti­ons­struk­tur vor­ge­schla­gen.

Von Sei­ten der Stadt wur­de hin­ge­gen ge­plant, die Ge­samt­lei­tung von Rund­funk­mu­se­um, Stadt­mu­se­um, Stadt­ar­chiv, Stadt­bi­blio­thek und Städ­ti­scher Samm­lun­gen dem Hi­sto­ri­ker und Ar­chi­var Dr. Schramm (In­ter­view über sei­ne Ar­beit) zu über­eig­nen. Au­ßer­dem soll­te die Lei­ter­stel­le Rund­funk­mu­se­um ein­ge­zo­gen wer­den und die Stell­ver­tre­te­rin Dr. Fal­ken­berg wie ge­habt dort die Ar­beit wei­ter­füh­ren.

Die neue Kul­tur­re­fe­ren­tin Rei­chert wur­de in ei­nem Ge­spräch am 20.2.2013 noch­mals über die – nach Mei­nung von Walt­her – un­sin­ni­ge Auf­tei­lung in­for­miert. Am 21.2.2013 hat Walt­her au­ßer­dem noch schrift­lich ver­sucht, ein Ge­dächt­nis­pro­to­koll be­stä­ti­gen zu las­sen, in dem sei­ne wi­der­sprüch­li­che Mei­nung und ei­ne haa­ri­ge Äu­ße­rung der Re­fe­ren­tin be­züg­lich der Qua­li­fi­ka­ti­on von Dr. Schramm auf­ge­zeich­net sind. Es er­folg­ten we­der Ve­ri­fi­ka­ti­on noch Fal­si­fi­ka­ti­on.

Die Sa­che es­ka­lier­te dann in der er­sten Stu­fe als der För­der­ver­ein oh­ne Dis­kus­si­on auf die Stadt­li­nie um­ge­schwenkt ist. Am 23.4.2013 trat Walt­her aus dem För­der­ver­ein aus – den er 1990 füh­rend mit­ge­grün­det hat­te.

Die zwei­te Stu­fe der Es­ka­la­ti­on er­folg­te dann am 29. April 2013. Gerd Walt­her schrieb an den OB ei­ne Mail. Er wies ein­dring­lich dar­auf hin, dass in ei­ner Be­schluss­vor­la­ge vom 25. April 2013 über 30.000 € für Per­so­nal­ko­sten her­aus­ge­nom­men wor­den sind. Au­ßer­dem mach­te er noch­mal den Ver­such, für die Mit­ar­bei­ter ei­ne bes­se­re Be­wer­tung ih­rer Stel­len zu er­rei­chen. Da­bei zeig­te er recht de­tail­liert auf, wo Ver­bes­se­run­gen nicht nur mög­lich, son­dern auch nö­tig sind.

Die knap­pe Ant­wort am 11. Mai aus der Re­fe­ren­ten­sit­zung lau­te­te: TOP 20 – Ver­schie­de­nes i) Rund­funk­mu­se­um: RF II klärt die Vor­wür­fe des Lei­ters auf; die Vor­la­ge für den Per­so­nal- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­aus­schuss bleibt be­stehen, RFM-Lei­ter er­hält kein Re­de­recht.

Die drit­te Stu­fe er­gab sich dann am 6. Ju­ni 2013, wo­bei sich Walt­her auf sei­ne Tä­tig­keits­be­schrei­bung mit dem Recht auf Pres­se- und Öf­fent­lich­keits­ar­beit be­ruft: Er for­mu­lier­te ei­ne Pres­se­mit­tei­lung. Da die­se Pres­se­mit­tei­lung of­fen­sicht­lich nir­gends re­dak­tio­nell be­ar­bei­tet wur­de, möch­te ich sie hier wie­der­ge­ben:

Quo va­dis, Rund­funk­mu­se­um Fürth

Fast un­be­merkt von der Öf­fent­lich­keit wur­den von der Stadt Fürth neue Rah­men­be­din­gun­gen für die Zeit nach mei­nem Aus­schei­den als Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums zum Jah­res­en­de fest­ge­legt. Rah­men­be­din­gun­gen, die die wei­te­re Exi­stenz des Mu­se­ums in Fra­ge stel­len. Was in 25 Jah­ren als le­ben­di­ges Mu­se­um der All­tags­ge­schich­te und größ­tes Spe­zi­al­mu­se­um in Deutsch­land auf­ge­baut wur­de und zu­letzt mit 19000 Be­su­chern im Jahr (über 90.000 in den letz­ten 5 Jah­ren) vom Pu­bli­kum gut und ger­ne an­ge­nom­men wur­de, steht schein­bar zur Dis­po­si­ti­on.

Der Er­halt der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Selb­stän­dig­keit des Mu­se­ums war ein Wunsch des Mu­se­ums, da vor Ort die Pro­ble­me und Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten am be­sten er­kannt und ge­löst wer­den kön­nen. Die Stadt hat lei­der die­se Selb­stän­dig­keit auf­ge­ho­ben. Ein Ar­chi­var wird jetzt letzt­end­lich Lei­ter ei­nes Rund­funk­mu­se­ums. Ein bü­ro­kra­ti­scher Was­ser­kopf, zu­mal der Ar­chi­var nach Aus­sa­ge der Kul­tur­re­fe­ren­tin »Mu­se­um nicht kann«. Das ist mu­se­ums­di­dak­ti­sche Stein­zeit.

Der 2. Wunsch war, dass die Mit­tel, die bis­her für den Per­so­nal­be­reich aus­ge­ge­ben wur­den, er­hal­ten blei­ben. Das war wahr­lich nicht viel ver­langt, wenn man be­denkt, dass die Be­su­cher­zahl seit 2006 um über 5000 Besucher/Jahr bei leicht re­du­zier­tem Per­so­nal­stamm deut­lich zu­ge­nom­men, die Fi­nan­zie­rung des Mu­se­ums durch di­ver­se Spar­run­den aber gra­vie­ren­de Ein­schnit­te er­fah­ren hat.

In der Vor­la­ge der Stadt heißt es zwar »Her­vor­zu­he­ben ist die Ko­sten­neu­tra­li­tät der ge­zeig­ten Maß­nah­men«, doch schon ein ein­fa­ches Nach­rech­nen er­gibt Kür­zun­gen im bis­he­ri­gen Per­so­nal­haus­halt von über 30.000 €, das sind fast 1/5 die­ser Aus­ga­ben.

Als ich den Ober­bür­ger­mei­ster auf die­sen Sach­ver­halt am 29.04. auf­merk­sam mach­te, heißt es am 11. Mai im Pro­to­koll der Re­fe­ren­ten­sit­zung: »TOP 20. Ver­schie­de­nes i) Rund­funk­mu­se­um : Rf II klärt die Vor­wür­fe des Lei­ters auf; die Vor­la­ge für den Per­so­nal- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­aus­schuss bleibt be­stehen, RF-Lei­ter er­hält kein Re­de­recht.« Ent­spre­chend be­schlie­ßen der Aus­schuss und spä­ter auch der Stadt­rat.

Die­ses Er­geb­nis war ab­zu­se­hen. Im Vor­feld fand zwi­schen dem Or­ga­ni­sa­ti­ons­amt, das mit der Pla­nung be­auf­tragt war, und dem Mu­se­um kei­ner­lei Kon­takt statt. Man hat im Rat­haus vom Schreib­tisch aus oh­ne ge­ring­ste Kennt­nis­se der Si­tua­ti­on am Rund­funk­mu­se­um ge­plant und fest­ge­legt. Dass hier 25 Jah­re Mu­se­ums­ar­beit er­folg­reich ge­lei­stet wur­den, hat nicht in­ter­es­siert. Es ging of­fen­sicht­lich nicht dar­um, im In­ter­es­se des Mu­se­ums zu pla­nen, es wur­de ein Ein­spar­ziel um­ge­setzt.

Das hat zur Fol­ge, dass Mit­ar­bei­te­rin­nen trotz glei­cher Tä­tig­keit am Rund­funk­mu­se­um nied­ri­ger ein­ge­stuft sind als z.B. am Stadt­mu­se­um, ob­wohl dort nicht ein­mal die Hälf­te des Be­su­cher­auf­kom­mens vor­han­den ist. Das ge­schieht durch fal­sche Eti­ket­tie­rung: Die Mu­se­ums­päd­ago­gin er­hält das Eti­kett »Be­su­cher­ser­vice«, die Kraft für Kasse/Café/Museumsladen heißt »Aus­stel­lungs­pfle­ge«. Das hat zwar mit der Rea­li­tät nichts zu tun, spart aber Geld.

Als Er­satz für mei­ne Mu­se­ums­lei­ter-Tä­tig­keit wird ei­ne neue Stel­le »Ver­an­stal­tungs­hil­fe« in Ent­gelt­grup­pe 1 mit 18 Wo­chen­stun­den ge­schaf­fen (hier ist nach­träg­lich rich­tig­ge­stellt wor­den: Als Er­satz für mei­ne ... müss­te es hei­ßen: Als teil­wei­sen Er­satz ...). Das ist die nied­rig­ste Ent­gelt­grup­pe. Laut Vor­ga­be der Ent­gelt­li­ste ein »Be­schäf­tig­ter mit ein­fach­sten Tä­tig­kei­ten« , z.B. Spül­kraft oder »Wärter/innen von Be­dürf­nis­an­stal­ten«. Be­grün­dung: Ich ha­be ja auch ein­fa­che Ar­bei­ten ver­rich­tet, schreibt mir die Kul­tur­re­fe­ren­tin auf Rück­fra­ge.

Die­se Ver­an­stal­tungs­hil­fe wird fi­nan­ziert aus dem Topf für die der­zeit sie­ben 450 €-Kräf­te, der da­durch auf 4782 € schrumpft. Erst nach­dem dar­auf hin­ge­wie­sen wur­de, dass pro Wo­chen­en­de min­de­stens 25–30 Ar­beits­stun­den an­fal­len, oder man schließt das Mu­se­um an Wo­chen­en­den, wer­den zu­sätz­lich 15.000 € be­wil­ligt – al­ler­dings nur für 1 Jahr.

Und die Kul­tur­re­fe­ren­tin schreibt am 29.April, al­so nach­dem die Vor­la­ge längst fer­tig ist: »Für die wei­te­re Ar­gu­men­ta­ti­on bit­te ich um ei­ne Auf­stel­lung der Tä­tig­kei­ten der 400-€-Kräfte ...«. Das hät­te doch vor­her er­fol­gen müs­sen!

Ei­ne Stadt­ver­wal­tung, die so mit ei­nem Mu­se­um um­geht, das in Fürth mit Ab­stand die mei­sten Be­su­cher zählt, führt nicht nur das Lei­stungs­prin­zip ad ab­sur­dum. Sie hat kei­ne Vor­stel­lung da­von und auch kein In­ter­es­se dar­an, wel­che Vor­aus­set­zun­gen Kul­tur­ar­beit braucht.

Hier wird ein gut funk­tio­nie­ren­des Mu­se­um mit­tel- und lang­fri­stig zer­stört, in­dem man bei je­der sich bie­ten­den Ge­le­gen­heit Sub­stanz ent­fernt.

Ei­ne Stadt, die ei­ne kul­tu­rel­le Ein­rich­tung pri­mär un­ter dem Aspekt ih­res Ein­spar­po­ten­ti­als be­trach­tet – das Rund­funk­mu­se­um ist ja nicht das er­ste Bei­spiel – ent­wickelt sich zur Schlaf­stadt. Ei­ne Stadt in der Grö­ße Fürths braucht ei­ne mit­tel- und lang­fri­sti­ge ge­plan­te Kul­tur­po­li­tik, die nicht nur vom En­ga­ge­ment der in die­sen Ein­rich­tun­gen tä­ti­gen Mit­ar­bei­te­rIn­nen lebt.

Mit In­ter­es­se le­se ich von den Be­mü­hun­gen, Lud­wig Er­hard in Fürth an­ge­mes­sen zu wür­di­gen, nach­dem dies im gleich­na­mi­gen Stadt­mu­se­um of­fen­bar nicht ge­klappt hat. Nicht nur ich ha­be den Ein­druck, dass die Ein­spa­run­gen am Rund­funk­mu­se­um zur Schlie­ßung der dort vor­han­de­nen Fi­nanz­lücke die­nen.

Fürth, 6.6.2013
Gerd Walt­her
Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums der Stadt Fürth

In der Zwi­schen­zeit hat Gerd Walt­her ver­sucht, vom För­der­ver­ein durch ver­schie­de­ne Fra­ge­stel­lun­gen aus­führ­li­che In­for­ma­ti­on dar­über zu be­kom­men, wie der Po­si­ti­ons­wech­sel be­züg­lich der Zu­kunft des Mu­se­ums statt­ge­fun­den hat – de­mo­kra­tisch oder als Mau­sche­lei? Die Ant­wort im Ju­ni fand er sehr un­be­frie­di­gend und des­halb schrieb er am 17.06.2013 sei­ner Stell­ver­tre­te­rin Frau Dr. Fal­ken­berg, die auch im För­der­ver­ein ist, ei­nen län­ge­ren Brief in dem er nun von ihr nä­he­re In­for­ma­tio­nen und ei­ne ehr­li­che Stel­lung­nah­me ver­lang­te.

Sein ei­ge­nes »To­des­ur­teil« hat er wahr­schein­lich mit fol­gen­der For­mu­lie­rung ge­fällt:

»Um es deut­lich zu ma­chen, es geht hier um ei­ne ekla­tan­te, mut­wil­li­ge und bös­wil­li­ge Be­schä­di­gung des Be­triebs­frie­dens, wenn mit fal­schen und ver­dreh­ten Be­haup­tun­gen ein Keil zwi­schen mich (Chef) und mei­nen Mit­ar­bei­te­rIn­nen zum Nach­teil des Mu­se­ums ge­trie­ben wer­den soll. In je­dem Be­trieb wird das mit Hin­aus­wurf ge­ahn­det. Ich wer­de des­halb Gre­te Schwarz und Ro­bert Vo­gel (För­der­ver­eins­vor­sit­zen­de) mit ei­nem Haus­ver­bot be­le­gen. Wir sind ein Mu­se­um, kein Toll­haus. Ich er­war­te als dein Chef (tut mir leid, aber ein­fach nur ab­tau­chen geht nicht!) ei­ne Ant­wort.«

Am 21. Ju­ni 2013 kam die Ant­wort von der Per­so­nal- und Fi­nanz­re­fe­ren­tin in Form ei­ner Ab­mah­nung, Ver­set­zung auf ei­ne Stel­le im Ar­chiv und Strei­chung von Zu­la­gen... Da­zu der Zei­tungs­ar­ti­kel in den FN.

Um es nun noch ganz kurz zu ma­chen:

Am 10. Sep­tem­ber 2013 kam es vor dem Ar­beits­ge­richt zu ei­nem Ver­gleich: Gerd Walt­her wur­de in sei­ne ur­sprüng­li­che Po­si­ti­on ein­ge­setzt und gleich­zei­tig frei­ge­stellt. Die Ver­gü­tung wur­de nicht re­du­ziert. Frau Dr. Fal­ken­berg über­nimmt nun ab 1. März 2014 die Lei­tung des Spiel­zeug­mu­se­ums Nürn­berg.

In ei­nem Ar­ti­kel der FN vom 18.12.2013 da­zu kann man ei­ne Äu­ße­rung von ihr nach­le­sen, die doch zu ei­ni­ger Ver­wun­de­rung An­lass ge­ben:

(Zi­tat) Fal­ken­berg: »Es ist ein tol­les Team (die Mit­ar­bei­ter des RF), wir ar­bei­ten seit ei­nem hal­ben Jahr in­ten­siv und de­mo­kra­tisch-kon­struk­tiv« – War es denn wirk­lich so, dass seit 2006 sie als stell­ver­tre­ten­de Lei­te­rin mit dem Team ein­schließ­lich des Lei­ters nicht de­mo­kra­tisch-kon­struk­tiv ar­bei­ten konn­te? Hier scheint ei­ne Sprach­reg­lung ge­trof­fen wor­den zu sein, wel­che so ei­ni­ges un­ter den Tep­pich kehrt.

Fer­ner war in dem Zei­tungs­ar­ti­kel fol­gen­de Pas­sa­ge nach­zu­le­sen:

»In die ... Wis­sen­schaft­le­rin – ... hat­te nicht nur das Kul­tur­re­fe­rat al­le Hoff­nun­gen ge­legt. Aus gu­ten Grün­den, denn das Ver­hält­nis zwi­schen Stadt und Mu­se­ums-Grün­der Walt­her war 25 Jah­re lang von ei­ni­gen Zer­würf­nis­sen und ju­ri­sti­schen Schar­müt­zeln ge­prägt.« Gerd Walt­her al­so der Que­ru­lant und ewi­ge Nein-Sa­ger?

Gerd Walt­her schließ­lich ver­fass­te am 19.12.2013 ei­nen of­fe­nen Brief an die Stadt Fürth, in dem er das Vor­ge­hen der Kul­tur­re­fe­ren­tin stark kri­ti­siert und so­gar ih­ren Rück­tritt ver­langt. Über die­sen of­fe­nen Brief wur­de in den FN wie­der­um nicht be­rich­tet, son­dern nur in der Nürn­ber­ger Zei­tung.

Hier die Ab­schrift des Of­fe­nen Brie­fes:

Tre­ten Sie zu­rück, Frau Rei­chert!

Nun ist schnel­ler ein­ge­tre­ten als be­fürch­tet, wo­vor ich Mit­te die­ses Jah­res schrift­lich und münd­lich ge­warnt hat­te: Die Exi­stenz des Rund­funk­mu­se­ums ist durch Maß­nah­men der Stadt, für die Frau Rei­chert fe­der­füh­rend ist, ernst­haft in Ge­fahr.

Statt ge­mein­sam ei­ne neue Struk­tur nach mei­nem Aus­schei­den (am 01.01.2014) auf­zu­bau­en, ha­ben Sie, Frau Rei­chert, ri­gi­de ei­nen Spar­kurs durch­ge­zo­gen. Über 30.000 € sind dem Per­so­nal­haus­halt ent­zo­gen wor­den, das sind fast 20%. Das hat Sie nicht da­von ab­ge­hal­ten, in der Stadt­rats­vor­la­ge zu schrei­ben: »Her­vor­zu­he­ben ist die Ko­sten­neu­tra­li­tät der ge­zeig­ten Maß­nah­men.« Da­mit ha­ben Sie nicht nur die Öf­fent­lich­keit ge­täuscht, Sie ha­ben den Stadt­rat be­lo­gen.

Ein über mich ver­häng­tes Re­de­ver­bot soll­te wohl die­sen Sach­ver­halt ver­tu­schen, schließ­lich sind im März Wah­len. Als ob da­mit das Pro­blem des Ka­putt­spa­rens be­sei­tigt wä­re. Als ich mich nicht dar­an hielt, gab man mir nach fast 30 Jah­ren bei der Stadt Fürth ge­ra­de ein­mal 30 Mi­nu­ten Zeit, mei­nen Ar­beits­platz zu räu­men. Ein Schlüs­sel­dienst tausch­te die Schlös­ser aus, ich durf­te das Mu­se­um nicht mehr be­tre­ten, in­klu­si­ve »der da­zu­ge­hö­ri­gen Au­ßen­flä­chen«. Die zen­tra­le Kraft plötz­lich aus nich­ti­gem Grund her­aus­zu­rei­ßen, war ge­gen­über dem Mu­se­um völ­lig ver­ant­wor­tungs­los ge­han­delt.

Erst das Ar­beits­ge­richt Nürn­berg rück­te die Ver­hält­nis­se wie­der ins rech­te Lot und setz­te mich bis zu mei­nem ge­plan­ten Aus­schei­den am 01.01.2014 wie­der als (frei­ge­stell­ter) Mu­se­ums­lei­ter ein. Wo ein sen­si­bler Um­gang mit dem Mu­se­um im ge­plan­ten Um­bruch nö­tig ge­we­sen wä­re, dach­ten Sie, es ge­nü­ge, die Mus­keln spie­len zu las­sen, kräf­tig auf den Tisch zu hau­en, um zu zei­gen, wer der Herr/die Frau im Hau­se ist. Das ist zu we­nig.

Wer so mit Lei­stungs­trä­gern um­geht, wird bald kei­ne mehr ha­ben, nur noch Ja­sa­ger.

Aber es kommt noch tol­ler. Nach über 20 Jah­ren ver­liert das Mu­se­um sei­ne Ei­gen­stän­dig­keit, rückt in die zwei­te Rei­he. Ein Ar­chi­var wird ober­ster Mu­se­ums­lei­ter, der über Fi­nan­zen und Rah­men­be­din­gun­gen be­stimmt. Die an­de­ren dür­fen die Ar­beit ma­chen. Über die­sen Ar­chi­var sag­ten Sie am 20.2.2013, er »kann kei­ne Mu­se­en lei­ten, kann er nicht«. Wie per­vers, bit­te, darf denn Kul­tur­po­li­tik in Fürth sein?

In mü­he­vol­ler und lie­be­vol­ler Klein­ar­beit wur­de das Rund­funk­mu­se­um in den letz­ten 25 Jah­ren aus dem Nichts auf­ge­baut. Es ist gut an­ge­kom­men bei den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern nicht nur in Fürth. Seit Jah­ren hat das Rund­funk­mu­se­um fast so vie­le Be­su­cher wie Stadt­mu­se­um, Jü­di­sches Mu­se­um und Ga­le­rie zu­sam­men, 2012 über 19.000 Gä­ste.

Sie brin­gen es fer­tig, dies in­ner­halb ei­nes hal­ben Jah­res zu zer­stö­ren. Aber da wird von Ih­rer »her­ben Nie­der­la­ge« be­rich­tet, als ob es dar­um gin­ge. Ih­re »tie­fe Be­trü­bung«, Ih­re »bit­te­re Ent­täu­schung« sind Ihr The­ma. Ar­mes, ar­mes Rund­funk­mu­se­um.

Ih­nen fehlt jeg­li­che Be­fä­hi­gung zur Per­so­nal­füh­rung, jeg­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on, je­de Sen­si­bi­li­tät zur Lö­sung kul­tur­po­li­ti­scher Auf­ga­ben­stel­lun­gen. Kul­tur­re­fe­ren­tin, das ist deut­lich ein paar Num­mern zu groß für Sie, auch wenn Sie in der rich­ti­gen Par­tei sind.

Ich for­de­re Sie des­halb auf, von Ih­rem Amt zu­rück­zu­tre­ten. Sie scha­den Fürth.

Gerd Walt­her
Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums (frei­ge­stellt)
19.12.2013

Die Do­ku­men­ta­ti­on in mei­nen Hän­den schließ­lich en­det noch­mals mit ei­ner Pres­se­mit­tei­lung vom 20.12.2014, die bis zum 12.1.2014 kei­ne Re­so­nanz er­fah­ren hat. Des­halb auch hier ei­ne Ab­schrift:

Auch Ih­re Lü­gen ha­ben kur­ze Bei­ne, Frau Rei­chert

Am 20.12.2013 brach­te die NZ ei­nen Ar­ti­kel von Frau Ju­lia Vogl be­treffs mei­ner Rück­tritts­for­de­rung an die Für­ther Kul­tur­re­fe­ren­tin Eli­sa­beth Rei­chert.

Dar­in heißt es u.a.: »Zu­dem, so Walt­her, soll Rei­chert über Schramm ge­sagt ha­ben, er kön­ne kei­ne Mu­se­en lei­ten. Die­se Äu­ße­rung von sich ge­ge­ben zu ha­ben, strei­tet Frau Rei­chert ab.«

Das ist ge­lo­gen. Am 20.2.2013 fand ei­ne Be­spre­chung von Frau Rei­chert und mir zur Zu­kunft des Rund­funk­mu­se­ums statt. In die­ser Be­spre­chung war die Qua­li­fi­ka­ti­on des Ar­chi­vars bzw. de­ren Feh­len ein zen­tra­les The­ma. Die Äu­ße­rung von Frau Rei­chert fiel nicht in ir­gend­ei­nem Ne­ben­satz. Ich fer­tig­te kurz nach der Be­spre­chung ein Ge­dächt­nis­pro­to­koll an, das ich am näch­sten Tag Frau Rei­chert (Re­fe­rat 4) mit der Bit­te um Verifikation/Falsifikation mail­te. Frau Rei­chert sprach mich ei­ni­ge Ta­ge spä­ter bei ei­nem zu­fäl­li­gen Zu­sam­men­tref­fen zwi­schen Tür und An­gel an, sie sei nicht mit al­len For­mu­lie­run­gen ganz ein­ver­stan­den und wer­de in Kür­ze schrift­lich ant­wor­ten. Dies er­folg­te nicht, so dass ich da­von aus­ge­he, dass Frau Rei­chert die Än­de­rungs­wün­sche nicht als gra­vie­rend be­trach­te­te. Das Ge­dächt­nis­pro­to­koll so­wie der Mail­be­leg be­fin­den sich völ­lig un­ver­än­dert im An­hang.

Falsch ist auch die Be­haup­tung, mei­ne Über­stun­den- und Wo­chen­end­pau­scha­le von ca.16.000.- E wer­de für die »Schaf­fung ei­ner Zu­ar­bei­ter­stel­le« ver­wen­det. Die 13.000 Eu­ro für die­se Stel­le wur­de der Ko­sten­stel­le für die 450-€-Kräfte ent­nom­men, die da­durch auf 4.800 € sank. Erst als ich dar­auf auf­merk­sam mach­te, dass al­lein an Wo­chen­en­den jähr­lich ca. 1.500 Per­so­nal­stun­den im 450-€-Bereich an­fal­len, wur­den für 2014 ein­ma­lig 15.000 € hinzugefügt.Es blei­ben die 13.200.- € aus der Zeit, als ich auch Lei­ter des Stadt­mu­se­ums war. Frau Rei­chert weiß, dass auch für die­sen Be­trag rea­le Ar­beits­lei­stung ins Mu­se­um ge­flos­sen ist. Schließ­lich muss­te sie mei­nen mo­nat­li­chen Stun­den­zet­tel ge­gen­zeich­nen, ehe er ans Per­so­nal­amt ging. Von Mai 2007 bis April 2013 fie­len 1.359 Über­stun­den über die 30 Über­stun­den hin­aus an, die durch die Über­stun­den­pau­scha­le be­zahlt wur­den. Schließ­lich ha­ben Sie im Au­gust 2012 schrift­lich von mir Vor­schlä­ge ge­wünscht, wie ich mei­ne Über­stun­den bis zum Ren­ten­ein­tritt ab­baue.

Ins­ge­samt wur­den so über 30.000 € pro Jahr er­satz­los ge­stri­chen, für die zu­vor ei­ne (hoch­qua­li­fi­zier­te) Ar­beits­lei­stung ins Mu­se­um ein­ge­bracht wur­de. Ob­wohl ich dar­auf hin­wies, brach­ten Sie die fal­sche Vor­la­ge in den Stadt­rat mit der Be­mer­kung »Her­vor­zu­he­ben ist die Ko­sten­neu­tra­li­tät der ge­zeig­ten Maß­nah­men«.

Et­was ver­wun­dert war ich über die Aus­sa­ge, dass es kei­nen Grund ge­be zu­rück­zu­tre­ten, »Das Team des Rund­funk­mu­se­ums steht hin­ter mir.« Die Fak­ten spre­chen ei­ne an­de­re Spra­che. Und, Frau Rei­chert, hät­ten Sie die­ses Team nicht zu­min­dest fra­gen sol­len, be­vor Sie sol­che Aus­sa­gen ma­chen? Un­ab­hän­gig da­von, was die Ant­wor­ten wert sind? Das hät­ten der An­stand und der Re­spekt vor den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern des Rund­funk­mu­se­ums schon er­for­dert.

Tre­ten Sie zu­rück!

Gerd Walt­her
Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums Fürth (frei­ge­stellt)
Fürth, 21.12.3013

Die­ses Ab­schieds­heft zeigt noch ein­mal, welch Herz­blut in die­ser 25-jäh­ri­gen Ar­beit für den Auf­bau und die Lei­tung des Rund­funk­mu­se­ums steckt. Je­der bü­ro­kra­ti­sche Ja-Sa­ger hät­te sich mit den Ent­schei­dun­gen der Stadt­spit­ze ar­ran­giert, denn die bal­di­ge Ren­te stand in Aus­sicht und »nach mir die Sint­flut«... Man kann ihm nicht vor­wer­fen, kei­ne Ar­gu­men­te ge­lie­fert zu ha­ben, oder sich um ei­nen Dis­kurs ge­drückt zu ha­ben. Sehr di­plo­ma­tisch ging er nicht vor, aber was blieb ihm denn üb­rig, wenn die Ver­wal­tung (und der OB?) nicht dis­ku­tiert, son­dern be­stimmt?

Die po­li­tisch Ver­ant­wort­li­chen schei­nen aber nicht nur das Amts­blatt der Stadt Fürth (sprich Stadt­zei­tung) mit Hil­fe des Pres­se­amts als ih­re Prä­sen­ta­ti­ons­wie­se zu be­nut­zen. Das Lo­kal­blatt FN folgt meist auch sehr rasch den aus­ge­ge­be­nen Pa­ro­len. Die Fä­den wer­den recht ge­schickt ge­zo­gen und die Pro­vinz-Ma­rio­net­ten tan­zen nett. Da passt halt je­mand, der ei­gen­stän­dig denkt und ver­sucht, oh­ne Scheu zu han­deln, nicht rein.

Die Fra­ge ist be­rech­tigt: Quo va­dis, Rund­funk­mu­se­um? Aber grä­me Dich nicht, lie­ber Gerd Walt­her: Dein Ba­by ist er­wach­sen und nun sind an­de­re ver­ant­wort­lich! Auch oh­ne Ur­kun­de von der Stadt wirst Du als Va­ter ei­nes er­folg­rei­chen Kon­zepts nicht ver­ges­sen sein. Es ist zu hof­fen, dass der neue Stadt­rat auf die Wei­ter­ent­wick­lung ein wach­sa­mes Au­ge wirft. Be­son­ders ist da­bei zu be­ob­ach­ten, wie die­ses neue Lud­wig-Er­hard-Haus be­han­delt wird, denn nicht nur ar­chi­tek­to­nisch, son­dern auch funk­tio­nell und fi­nan­zi­ell er­scheint es mir als Klotz; viel­leicht auch als Kropf...

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21 Kommentare zu »Quo va­dis, Rund­funk­mu­se­um ?«:

  1. GünniS sagt:

    »Aber grä­me Dich nicht, lie­ber Gerd Walt­her: Dein Ba­by ist er­wach­sen und nun sind an­de­re ver­ant­wort­lich!« Tut mir leid, aber so zu­ver­sicht­lich bin ich da nicht. Es kann durch­aus auch so kom­men, dass das Mu­se­um jetzt ei­ne zeit­lang so vor sich hin düm­pelt und dann als Wurm­fort­satz des Stadt­mu­se­ums lang­sam ver­kommt. Sei­nen Ze­nit wird es mit dem Aus­schei­den Walt­hers de­fi­ni­tiv über­schrit­ten ha­ben.

  2. Hans-Peter Miksch sagt:

    Sehr ge­ehr­ter Herr Scher­mann,

    na­tür­lich gibt es In­ter­na und Ex­ter­na, na­tür­lich gibt es ein Fach­wis­sen und ein All­tags­wis­sen. Aber auch je­man­dem, der nicht im Kul­tur­be­trieb ar­bei­tet, soll­te ein­leuch­ten, dass es Ross­täu­sche­rei ist, wenn ein Mu­se­ums­lei­ter die Be­su­cher­zah­len hoch­treibt, in­dem er am Abend Pri­vat­per­so­nen den Schlüs­sel für das Mu­se­um gibt, da­mit die dort dann für ei­ne re­la­tiv ge­rin­ge Raum­mie­te ih­re Fei­ern ab­hal­ten. Die Be­haup­tung, das gan­ze Mu­se­um stün­de ja of­fen, die Men­schen könn­ten sich die Aus­stel­lung an­se­hen, macht(e) die Sa­che nur noch schlim­mer: Das ist ab­so­lut ver­ant­wor­tungs­los. Ein öf­fent­li­ches Haus war zig­mal der Ge­fahr aus­ge­setzt, dass es wäh­rend ei­ner pri­va­ten Fei­er zu ei­nem Un­glück kommt, oh­ne dass ei­ne haupt­amt­li­che Kraft oder ein Ver­tre­ter der Lei­tung vor Ort Schlimm­stes ver­hin­dern hät­te kön­nen. Und die Be­haup­tung, es wä­re nie zu Be­schä­di­gun­gen oder Dieb­stäh­len ge­kom­men, ist lä­cher­lich und welt­fremd. Nur weil sol­che Be­schä­di­gun­gen und Dieb­stäh­le nicht an­ge­zeigt wur­den, heißt das nicht, dass sie nicht vor­ka­men. Und was manch­mal an Ver­schmut­zung auf Grund al­ko­ho­li­scher Ex­zes­se pas­sier­te, kommt doch erst jetzt ans Licht nach dem Weg­gang des Herrn Walt­her.

    Ich ha­be, das ha­ben Sie ja ge­merkt, kein Pro­blem da­mit, dass hin­ter dem »an­ony­mi­sier­ten Herrn Mxx« ich selbst »stecke«. Al­ler­dings wird das ja klar, weil in mei­ner freund­li­chen Mail und der Ant­wort von Herrn Walt­her von da­mals die Ga­le­rie (kunst ga­le­rie fürth) auf­taucht. Da muss man kein De­tek­tiv sein, um zu er­ken­nen, wer mit wem ge­spro­chen hat.

    Dass ein Fo­rum wie die »Für­ther Frei­heit« im­mer für nicht re­cher­chier­te pri­va­te Mei­nungs­äu­ße­run­gen funk­tio­na­li­siert wird, die dann stolz un­ter der Flag­ge ei­ner Ge­gen­öf­fent­lich­keit se­geln, ist so be­dau­er­lich wie schwer zu ver­hin­dern. Trotz­dem wür­de ein we­nig Nach­den­ken und Ab­wä­gen nicht scha­den.

    Mit freund­li­chen Grü­ßen

    Hans-Pe­ter Miksch
    Lei­ter kunst ga­le­rie fürth
    Tel.: 0911 / 974 – 1690
    Fax: 0911 / 974 – 1692

  3. Alois M. sagt:

    @ Hans-Pe­ter Miksch. Jetzt zu­nächst mal ganz un­ab­hän­gig vom son­sti­gen In­halt des Ar­ti­kels: Wol­len Sie ernst­haft, dass das Mu­se­um das Er­fogls­kon­zept auf­gibt und das Mu­se­um nicht mehr ver­mie­tet? Der Preis da­für könn­te sein, dass sich die Be­su­cher­zah­len an je­nen der Ga­le­rie und des Jü­di­schen Mu­se­ums an­glei­chen – und wer kann das wes­we­gen wol­len? (Au­ßer viel­leicht je­nen, de­nen das im Ver­gleich pein­lich ist).

  4. Auch oh­ne ge­fragt wor­den zu sein: Es ist ein Un­ter­schied, ob man Mu­se­ums­räu­me un­ter Auf­sicht für pri­va­te Zwecke ver­mie­tet oder ob man Frem­de oh­ne je­de Kon­trol­le ins Haus läßt: Da spie­len Un­fall­ver­hü­tung und ver­si­che­rungs­recht­li­che Aspek­te eben­so mit hin­ein wie Be­schä­di­gungs­ver­mei­dung und Dieb­stahls­prä­ven­ti­on. Das ei­ne zu tun (für or­dent­li­che Ver­hält­nis­se zu sor­gen) muß nicht hei­ßen, das an­de­re (Fremd­ver­mie­tung) gänz­lich zu las­sen!

  5. Alois M. sagt:

    @Ralph Sten­zel: Eben.

    Und an­son­sten konn­te ich im Heft von Gerd Walt­her noch fol­gen­de Zah­len zu den Be­suchs­zah­len 2011 fin­den:

    Rund­funk­mu­se­um: 18.509.
    Jü­di­sches Mu­se­um Fran­ken 8.385.
    Kunst­ga­le­rie: 7.188.
    Stadt­mu­se­um L.-Erhard: 5.552.

  6. Man könn­te auch die Be­su­cher­zah­len von

    Trol­li Are­na
    Für­ther­ma­re
    Stadt­thea­ter
    Eis­die­le am Rat­haus

    ver­glei­chend ne­ben­ein­an­der (resp. un­ter­ein­an­der) hin­schrei­ben. Und was be­weist das dann?

    @Alois M.: Eben.

  7. Alois M. sagt:

    Man könn­te auch Äp­fel mit Bir­nen ver­glei­chen. Be­weist, dass man sie nicht ver­glei­chen kann.

    Die Be­su­cher­zah­len der Kul­tur­ein­rich­tun­gen der Stadt Fürth zei­gen, dass das Rund­funk­mu­se­um un­an­ge­foch­ten Spit­zen­rei­ter ist (bzw.: war). Dass Gerd Walt­her nun über sein Ziel hin­aus­schießt, sein Er­be zu be­wah­ren, will ich gar nicht ab­strei­ten. Aber dass er nach sei­ner Le­bens­lei­stung so ab­ser­viert bzw. aus sei­nem Mu­se­um ab­ge­führt wird und dann noch Herr Miksch an sei­nen Er­fol­gen her­um­mäkelt, emp­fin­de ich ab­sto­ßend. Auch und ge­ra­de, weil der Ga­le­rie­lei­ter da­mit im Main­stream der Für­ther VIP-Kul­tur liegt. (z:B.: Um­gang mit ab­wei­chen­den Mei­nun­gen in der »Neue Mit­te« – Dis­kus­si­on u.ä.).

    Je­den­falls ist es gut, dass die FF im Sin­ne des Mei­nungs­plu­ra­lis­mus auch ei­ne von der of­fi­zi­el­len Sicht­wei­se ab­wei­chen­de Mei­nung bringt und sich so von der Hof­be­richt­erstat­tung in Fürth ab­hebt.

  8. MIt dem Ver­glei­chen ver­schie­de­ner Obst­sor­ten ha­be nicht ich an­ge­fan­gen...

    Man kann die Für­ther Kul­tur­ein­rich­tun­gen we­der in­halt­lich mit­ein­an­der ver­glei­chen noch soll­te man sie nach nur schein­bar ob­jek­ti­ven Kri­te­ri­en ge­gen­ein­an­der aus­zu­spie­len ver­su­chen. Die au­ßer­or­dent­lich pro­fes­sio­nell ge­führ­te kunst ga­le­rie fürth zum Ex­em­pel mag eher über­schau­ba­re Be­su­cher­zah­len ha­ben, aber sie be­för­dert das Image der Stadt auf be­son­de­re Wei­se. Das sa­ge ich üb­ri­gens als ei­ner, der ei­ne ho­he Af­fi­ni­tät zum Rund­funk­mu­se­um hat, des­sen Web­site über Jah­re hin­weg mit Herz­blut auf­ge­baut und ge­pflegt hat und der da­heim selbst ein klei­nes Rund­funk­mu­se­um un­ter­hält (Bei­spie­le ge­fäl­lig? Hier, da, dort, vier­tens, fünf­tens, sech­stens, sieb­tens, ach­tens und neun­tens).

    Ein »Her­um­mäkeln« an Er­fol­gen kann ich aus dem Kom­men­tar von Herrn Miksch nicht her­aus­le­sen: Daß die Gä­ste von Raum­ver­mie­tun­gen an­läß­lich pri­va­ter Fei­ern se­riö­ser­wei­se nicht der Be­su­cher­sta­ti­stik zu­ge­schla­gen wer­den dür­fen, ist doch wohl selbst­ver­ständ­lich. Eben­so, daß ei­ne un­be­auf­sich­tig­te (!) Über­las­sung des Hau­ses an Drit­te eben­so fahr­läs­sig wie un­pro­fes­sio­nell wä­re...

    Ei­nig sind wir uns in­des in der An­sicht, daß Mei­nungs­plu­ra­lis­mus gut und rich­tig ist. Die­sem ei­ne Platt­form zu bie­ten ist die er­klär­te Mis­si­on der Her­aus­ge­ber hier.

  9. Alois M. sagt:

    Na­tür­lich kann man Kul­tur­ein­rich­tun­gen ver­glei­chen, u.a. über ih­re Ko­sten­deckung und über ih­re Be­su­cher­zah­len. Wird doch stän­dig ge­macht, zum Bei­spiel von un­se­rer Käm­me­rin. Und ich kann aus Herrn Mikschs Kom­men­tar sehr wohl ein klein­li­ches Her­um­mäkeln her­aus­le­sen. Ab­ge­se­hen da­von: Lie­ber Zone­batt­ler, ich be­ob­ach­te ihr se­gens­rei­ches Wir­ken für Fürths In­ter­net­öf­fent­lich­keit sehr wohl und schon bald ein Jahr­zehnt, al­ler­dings ver­grault man mit stän­di­gen Ober­kom­men­ta­ren an­de­re Leu­te, die hier erst­ma­lig kom­men­tie­ren. Da kann ich gleich wie­der bei NN-on­line mei­nen Mit­tei­lungs­be­darf be­frie­di­gen, hier ist es auch nicht viel bes­ser – nur an­ders.

  10. Gerd Walther sagt:

    Sehr ge­ehr­ter Herr Sten­zel,

    ich bit­te mich nicht miss­zu­ver­ste­hen, ich will Ih­nen Ih­re Freu­de an der hüb­schen klei­nen Samm­lung von Ra­dio­ge­rä­ten über­haupt nicht neh­men, aber ein Rund­funk­mu­se­um ha­ben Sie da nicht zu Hau­se. Und viel­leicht ist die­se Un­kennt­nis, was über­haupt ein Mu­se­um ist, die Ur­sa­che vie­ler Ih­rer Irr­tü­mer, zu­mal ja auch Ih­re Tä­tig­keit für das Mu­se­um, was ich in kei­ner Wei­se klein re­den will, schon 8 Jah­re zu­rück­liegt..

    Zu­nächst zur »fahr­läs­si­gen und un­pro­fes­sio­nel­len, weil un­be­auf­sich­tig­ten (!) Über­las­sung des Hau­ses an Drit­te«:

    Das Rund­funk­mu­se­um hat 5 Eta­gen Aus­stel­lung mit drei schwer zu über­prü­fen­den Zu­gän­gen. Selbst Ein­zel­be­su­cher wä­ren da nicht zu be­auf­sich­ti­gen, es sei denn, wir wür­den ne­ben je­den Be­su­cher ei­nen Auf­se­her stel­len, min­de­stens je­doch auf je­de Eta­ge ei­nen. Da macht die Stadt aus Ko­sten­grün­den nicht mit, und das Mu­se­um woll­te es so­wie­so nicht, denn wir sind kein Knast.

    Al­so ha­ben wir ein Si­che­rungs­sy­stem ent­wickelt, das im Prin­zip nach dem Mot­to ver­fährt: »Wo man sich wohl fühlt, da klaut man nicht und macht auch nichts ka­putt«. Das ist ex­trem ko­sten­gün­stig und hat – al­len Un­ken­ru­fen zum Trotz – bis­her sehr gut funk­tio­niert. (Na­tür­lich gibt es kein Si­che­rungs­sy­stem, das 100% klappt). Auch wenn’s äu­ßer­lich ein­fach aus­sieht, es steckt schon ein gro­ßes Be­mü­hen da­hin­ter. Das be­trifft die Grund­at­mo­sphä­re im Rund­funk­mu­se­um.

    Zum an­de­ren spre­chen Sie von Raum­ver­mie­tun­gen, was nicht rich­tig ist, wir ha­ben im­mer be­wusst ein Mu­se­um ver­mie­tet. Im Mu­se­um hat­ten wir um die 100 – 120 Ver­mie­tun­gen im Jahr, ins­ge­samt al­so wohl über 1000.

    Ich weiß ja nicht, was Sie und Herrn Miksch – bei­de kei­ne häu­fi­gen Be­su­cher des Rund­funk­mu­se­ums – zu ei­nem so ne­ga­ti­ven Bild von Mu­se­ums­be­su­chern ver­an­lasst, dass Sie die­se von vorn­her­ein pau­schal dis­kre­di­tie­ren, oh­ne sie auch nur an­satz­wei­se zu ken­nen. Ich wür­de das nicht tun.

    Das sind Leu­te, die ei­nen run­den Ge­burts­tag fei­ern wol­len, meist 40, 50, 60 Jah­re, Fir­men­fei­ern, ei­ni­ge Hoch­zei­ten etc. Das sind kei­ne ver­kapp­ten Räu­ber, Die­be und Mör­der, son­dern ganz nor­ma­le Leu­te aus dem Groß­raum.

    Sie sind in er­ster Li­nie fürch­ter­lich ner­vös und auf­ge­regt, ob’s denn klap­pen wird mit ih­rer Fei­er. Da setzt un­ser Si­cher­heits­sy­stem ein. Den Men­schen Ver­trau­en ge­ben. Des­halb ha­be ich die Be­ra­tung und Vor­be­spre­chun­gen meist selbst durch­ge­führt, weil ich auch der­je­ni­ge war, der an dem Tag der Fei­er zu­ge­gen war. Mög­lichst nur ein kom­pe­ten­ter An­sprech­part­ner. Und ich war zu Be­ginn der Fei­er in al­ler Re­gel noch an­we­send, um ak­tu­el­le Fra­gen zu klä­ren, war über ei­ne Ruf­be­reit­schaft stän­dig er­reich­bar und konn­te in­ner­halb von 10 Mi­nu­ten im Mu­se­um sein. (Ist ganz sel­ten pas­siert, ein­mal hat’s nicht ge­klappt, da ist bei ca ‑28° mein Au­to nicht an­ge­sprun­gen und die Ta­xis wa­ren lan­ge be­legt).

    Und na­tür­lich gab’s ei­nen Ver­trag mit den Mie­tern, der Rech­te und Pflich­ten fest­leg­te und na­tür­lich stell­te sich her­aus, so­weit das The­ma Be­schä­di­gung an­ge­spro­chen wur­de – was sei­tens der Mie­ter oft der Fall war – dass al­le Mie­ter für ent­spre­chen­de Fäl­le ver­si­chert wa­ren. Und die Mie­ter konn­ten auch Mit­ar­bei­te­rIn­nen des Mu­se­ums als Kell­ner mie­ten (kei­ne Schwarz­ar­beit, al­le mit Ge­wer­be­an­mel­dung) so dass oft auch je­mand vom Haus an­we­send war.

    Aber, um das noch ein­mal deut­lich zu ma­chen, die Leu­te ka­men zum Fei­ern in an­ge­neh­mer Um­ge­bung. Da­zu ge­hör­te auch, dass man nicht fest­saß wie in ei­nen Wirts­haus-Ne­ben­zim­mer, son­dern sich im Mu­se­um die Bei­ne ver­tre­ten konn­te, was auch eif­rig ge­tan wur­de.

    Es ist nicht so wich­tig, dass ca. 40 % der Ver­mie­tun­gen ei­ne Füh­rung ge­bucht hat­ten. Es ist die­ses ent­spann­te Her­um­ge­hen oh­ne en­ges Zeit­fen­ster, evtl mit ei­ni­gen Freun­den oder Ver­wand­ten, das die Qua­li­tät die­ses Mu­se­ums­be­suchs aus­mach­te. Denn wir zei­gen ja die Ge­schich­te un­se­rer Be­su­cher. Und na­tür­lich durf­te man tan­zen – das ha­ben auch oft Ein­zel­be­su­cher zur Mu­sik­box ge­macht – denn zu Schla­ger­mu­sik aus dem Ra­dio oder von der Plat­te hat man zu al­len Zei­ten, die wir be­leuch­ten, ge­tanzt. Als ob ein Mu­se­ums­be­such kei­nen Spaß ma­chen darf.

    Ich ha­be dies Art des Mu­se­ums­be­suchs im­mer sehr hoch ge­schätzt, meist hö­her als bei Schul­klas­sen, Rei­se­bus­sen, an­de­ren Grup­pen oder auch vie­len Ein­zel­be­su­chern mit ei­nem oft eng ge­tak­te­ten Be­such.

    Und na­tür­lich (au­ßer bei ei­ni­gen An­ti­al­ko­ho­li­ker-Grup­pen, die auch bei uns fei­er­ten) wur­de auch Al­ko­hol ge­trun­ken im Rund­funk­mu­se­um, auf Fei­ern oder auch sonst im Ca­fé. Aber an­ge­sichts des Al­ters un­se­re Be­su­cher spiel­te das kei­ne ne­ga­ti­ve Rol­le.

    Al­ler­dings wa­ren wir bei der Ver­mie­tung an Per­so­nen un­ter 35 Jah­ren sehr zu­rück­hal­tend und ha­ben in­ten­siv dar­auf auf­merk­sam ge­macht, dass das Mu­se­um of­fen bleibt und dass wir wert dar­auf le­gen, dass die Gast­ge­ber al­le ih­re Gä­ste ken­nen. Ich ha­be auch al­le In­ter­es­sen­ten, die das Mu­se­um noch nicht kann­ten, erst ein­mal ins Mu­se­um ge­schickt.

    In mei­nem von Hucky Scher­mann er­wähn­ten Schrei­ben an den Ober­bür­ger­mei­ster vom 25.4.2009 be­fand sich ein An­hang mit mei­ner Ant­wort an die SMV des He­le­ne-Lan­ge-Gym­na­si­ums, bzgl der Mög­lich­keit der An­mie­tung von Räu­men zu Fei­ern. Ich er­läu­ter­te, dass wir ein Mu­se­um ver­mie­ten, kei­ne Räu­me, in de­nen die Ge­fahr be­steht, dass man sich rel. bil­lig voll­lau­fen las­sen kann. Das war im­mer un­ser Stand­punkt.

    Ich den 17 Jah­ren, in de­nen wir das Mu­se­um zur Ver­mie­tung an­bo­ten, gab es mei­nes Wis­sens nur ei­nen Fall, der dies­be­züg­lich grenz­wer­tig zu nen­nen ist. Es kam aber zu kei­nen Schä­den und die Be­tref­fen­den putz­ten noch vor Mu­se­ums­öff­nung am näch­sten Tag die Ver­schmut­zun­gen durch um­ge­schüt­te­te Ge­trän­ke selbst weg.

    Wo­zu al­so das Gan­ze? Wenn ich die Äu­ße­run­gen von Herrn Miksch rich­tig le­se, so heißt das künf­ti­ge Pro­gramm der Stadt Fürth für das Rund­funk­mu­se­um: „Prei­se rauf, Lei­stung run­ter.“ Das ist nun nicht son­der­lich ori­gi­nell, be­darf aber wohl – wir ha­ben es mit Po­li­ti­kern zu tun – Be­grün­dun­gen, die jetzt schon ge­rüch­te­wei­se auf­ge­baut wer­den und vor al­lem ei­ne kla­re Schuld­zu­wei­sung auf­wei­sen.

    Ich ha­be er­folg­reich ein schö­nes und of­fe­nes Mu­se­um auf­ge­baut und auch fast 25 Jah­re ge­lei­tet mit fast durch­gän­gig sehr an­ge­neh­men und in­ter­es­sier­ten Be­su­che­rIn­nen. Für die jet­zi­gen po­li­ti­schen Trick­se­rei­en ste­he ich nicht zur Ver­fü­gung.

    Gerd Walt­her
    Ehem. Lei­ter des Rund­funk­mu­se­ums Fürth

  11. Wer­ter Gerd Walt­her,

    ich ha­be es lei­der ver­ab­säumt, in mei­nem Kom­men­tar #8 die Be­zeich­nung »Rund­funk­mu­se­um« in Hin­blick auf mei­ne ei­ge­ne Ge­rä­te-Kol­lek­ti­on in re­la­ti­vie­ren­de »Gän­se­füß­chen« zu set­zen: Selbst­ver­ständ­lich ist mir klar, daß mein nach höchst sub­jek­ti­ven Kri­te­re­ri­en zu­sam­men­ge­tra­ge­ner Ge­raf­fel-Hau­fen nichts mit ei­nem Mu­se­um zu tun hat und we­der zeit­ge­schicht­li­che noch in­du­strie­hi­sto­ri­sche Re­le­vanz be­an­spru­chen kann. Seit fast 20 Jah­ren bin ich haupt­be­ruf­lich in der Er­wach­se­nen­bil­dung tä­tig, da ist mir durch­aus be­wußt, daß zu ei­nem (musems-)pädagogischen Kon­zept mehr ge­hört als ei­ne blo­ße An­häu­fung von Ar­te­fak­ten (mit er­läu­tern­den Schild­chen da­ne­ben)...

    Aber dar­um ging und geht es hier ja auch über­haupt nicht, ich woll­te nur her­aus­stel­len, daß ich trotz nach­weis­li­cher Af­fi­ni­tät zum The­ma Rund­funk ex­pli­zit auch der kunst ga­le­rie fürth ho­hen Stel­len­wert bei­mes­se und mich nicht in die Nie­de­run­gen ei­ner po­la­ri­sie­ren­den »Entweder/oder«-Diskussion be­ge­ben will, in der die ei­ne Kul­tur-Ein­rich­tung glo­ri­fi­ziert wird, in­dem auf den an­de­ren her­um­ge­hackt wird. Ins­be­son­de­re ha­be ich mich ge­gen das Auf­rech­nen von Be­su­cher­zah­len aus­ge­spro­chen, die für sich ge­nom­men we­der Re­le­vanz­in­di­ka­tor noch Qua­li­täts­maß­stab sein kön­nen.

    Zum The­ma Ver­mie­tung ha­be ich mich man­gels ei­ge­nen Wis­sens selbst nicht po­si­tio­niert, son­dern nur auf die vor­he­ri­gen Äu­ße­run­gen von Herrn Miksch und dem halban­ony­men »Alo­is M.« Be­zug ge­nom­men. Und das noch da­zu im Kon­junk­tiv (»... fahr­läs­sig wie un­pro­fes­sio­nell wä­re ...«), eben weil mir da­zu als un­in­for­mier­ten Au­ßen­ste­hen­den kein ei­ge­nes Ur­teil zu­steht. Über das, was war und das, was künf­tig sein wird, mö­gen an­de­re be­fin­den...

    Ich wün­sche mir für die Zu­kunft ei­ne kon­struk­tiv-krea­ti­ves Ko­exi­stenz von Jü­di­schem Mu­se­um, kunst ga­le­rie fürth, Rund­funk­mu­se­um und Stadt­mu­se­um (Rei­hen­fol­ge al­pha­be­tisch und kei­nes­wegs prio­ri­sie­rend), Ein­rich­tun­gen, die al­le­samt auf ih­re in­di­vi­du­el­le Art wich­tig (und rich­tig) für Fürth sind.

  12. Alois M. sagt:

    Her­um­ge­hackt auf an­de­re hat hier we­der der halban­ony­me Alo­is noch der we­ni­ger an­ony­me Gerd W., son­dern nur Herr MIksch (mit vol­ler Si­gna­tur, ich er­star­re vor Ehr­furcht), und zwar

    a) auf das Rund­funku­mu­se­um
    b) auf die Für­ther Frei­heit.

    Wer im Glas­haus sitzt, soll­te nicht mit Stei­nen auf an­de­re wer­fen. Die näch­ste Spar­run­de kommt be­stimmt und die Af­fi­ni­tät von Dres. Jung/Ammon zur Kul­tur ist be­kannt­lich nicht all­zu groß.

  13. Paul Pesel sagt:

    Ei­gent­lich woll­te ich mich aus dem Öf­fent­li­chen De­ba­kel her­aus­hal­ten.

    Als ehe­ma­li­ger Grun­dig-An­ge­hö­ri­ger, pau­sen­lo­ser Fa­na­ti­ker die­ser in mei­ner Hei­mat­stadt statt­ge­hab­ten Elek­tro­nik-Schmie­de, Mit­glied des För­der­ver­eins, schmer­zen mich je­doch ei­ni­ge Din­ge.

    Da gab es plötz­lich Über­schwin­ger auf al­len Sei­ten, auch un­ter Zu­hil­fe­nah­me der lo­ka­len Pres­se. Ein schlech­ter Stil, wenn man plötz­lich nicht mehr di­rekt mit­ein­an­der re­den kann (will?) und dies mit­tels Of­fe­ner Brie­fe und Bro­schü­ren durch­führt.

    Be­gin­nen wir mit dem OB. Un­ser OB hat ei­ne be­son­de­re Für­sor­ge­pflicht für die ge­sam­te Kom­mu­ne. Und ich bin da­von über­zeugt, dass er ab ei­ner er­reich­ten Grenz­li­nie – die nicht er über­schrit­ten hat – nicht mehr an­ders han­deln konn­te.

    Lei­der ist dem – hoch­ver­dien­ten – Mu­se­ums­lei­ter, der das Mu­se­um mit ge­wis­sem Recht auch als sein Le­bens­werk be­trach­ten kann, et­was die Rea­li­tät ent­glit­ten. Ver­ständ­lich, dass un­ter die­sem Aspekt Sor­ge für das »auf­ge­zo­ge­ne Kind« be­steht; doch bleibt man als An­ge­stell­ter auch wei­sungs­ge­bun­den und – man soll­te auch all­ge­mein­gül­ti­ge Re­geln be­ach­ten. Di­plo­ma­tie ist eben ei­ne Kunst, die nicht je­der be­herrscht.

    Die in den Kom­men­ta­ren auf­ge­stell­te Be­haup­tung, »der För­der­ver­ein sei um­ge­schwenkt«, ist ei­ne Be­lei­di­gung.

    Der För­der­ver­ein, al­len vor­an die ver­dien­te Vor­sit­zen­de Gre­te Schwarz, war stets um Aus­gleich be­müht – und dies im­mer im Sin­ne ei­ner po­si­ti­ven Fort­füh­rung des Rund­funk­mu­se­ums. Auch die Mit­glie­der im Aus­schuss – manch ein Ver­ein könn­te sich glück­lich schät­zen, sol­che en­ga­gier­ten Mit­glie­der zu ha­ben – ha­ben stets die Be­lan­ge des Mu­se­ums im Blick­feld ge­habt.

    An der letz­ten Haupt­ver­samm­lung ha­be ich den Ein­druck ge­won­nen, dass die Ver­dien­ste der »Ehe­ma­li­gen« aus­rei­chend ge­wür­digt wur­den und mit der künf­ti­gen, nachfolgenden/bestehenden Mann­schaft ei­ne gu­te Zu­kunft mit­tel­fri­stig – wenn die Kom­mu­nal­lei­tung mit­spielt, auch lang­fri­stig – be­vor­steht.

    Kei­ner braucht sich beim an­de­ren zu ent­schul­di­gen (kann man sich ei­ner Schuld ent­le­di­gen?) – son­dern man be­gräbt das Kiegs­beil, reicht sich die Hän­de – und:

    Auf gehts. An­packen. An ei­nem Strang zie­hen.
    Das Le­ben ist kurz – der Auf­ga­ben sind vie­le.

    So soll­ten wir die Kräf­te bün­deln und die nun ein­ma­li­ge Mög­lich­keit nut­zen, ein Mu­se­um als Kon­zen­trat der Un­ter­hal­tungs- und Pro­fes­sio­nel­len Elek­tro­nik in Deutsch­land, fort­zu­füh­ren und aus­zu­bau­en.

  14. Paul Pesel sagt:

    Ich hat­te mei­nen er­sten Kom­men­tar ge­schrie­ben, nach­dem ich die er­ste Stel­lung­nah­me ge­le­sen ha­be.

    Nun, nach­dem ich al­le Kom­men­ta­re durch­las, muss ich sa­gen, ei­ne öf­fent­lich aus­ge­spro­che­ne Un­ter­stel­lung (das In­ter­net hier ist die blan­ke Öf­fent­lich­keit!), oder gar den Ein­druck zu er­wecken, im Mu­se­um herr­sche »So­dom und Go­mor­rha«, ist schlicht­weg ei­ne Un­ver­schämt­heit.

    Das Kon­zept, die­ses Mu­se­um ei­ner brei­ten Öf­fent­lich­keit zu­zu­füh­ren, hat sich sich po­si­tiv be­stä­tigt. Dies ist ei­ne Kon­zept-Rea­li­sie­rung des ehe­ma­li­gen Lei­ters und sei­ner Stell­ve­tre­te­rin.

    Ha­ben Sie das Rund­funk­mu­se­um schon ein­mal be­sucht?

    Ha­ben Sie be­reits an ei­ner Füh­rung im Mu­se­um teil­ge­nom­men?

    Ha­ben Sie ei­ner Füh­rung mit Schul­kin­dern teil­ge­nom­men? [Da wun­dern Sie sich, wie Frau Bri­git­te Ze­der den Sack Flö­he be­herrscht und auch noch das blei­ben­de In­ter­es­se an den Mu­se­ums­sta­tio­nen weckt; das Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um kann sich hier ein Bei­spiel an Ver­mitt­lung von Lehr­in­hal­ten neh­men.]

    Ha­ben Sie das Mu­se­um wäh­rend der »Lan­gen Nacht der Wis­sen­schaf­ten« be­sucht? Da be­kom­men Sie nur an­deu­tungs­wei­se ei­nen Ein­druck, mit wel­cher Akri­bie die ein­zel­nen Sta­tio­nen ge­plant, auf­ge­baut und be­treut wer­den – und Sie als Be­su­cher fach­kun­dig in­for­miert wer­den über das ge­sam­te Spek­trum der Eun­ter­hal­tungs­elek­tro­nik.

    Ha­ben Sie schon ei­nem Kin­der­ge­burts­tag bei­gewohnt, an dem die Kin­der mit Elek­tro­nik be­schäf­tigt wer­den, ein Hör­spiel pro­du­zie­ren und die­ses als CD zu Hau­se ab­spie­len kön­nen?

    Ha­ben Sie schon mal das Mu­se­um pri­vat ge­mie­tet? Sie wer­den sich wun­dern, was Ih­nen a prio­ri ge­bo­ten wird und was Sie trotz­dem noch selbst or­ga­ni­sie­ren müs­sen. Und Sie wer­den si­cher­lich kei­ne Die­be und Be­trü­ger in Ih­rem Be­kann­ten­kreis ha­ben, die sie da­zu ein­la­den. Au­ßer­dem schlie­ßen Sie vor der Ver­mie­tung ei­nen Ver­trag ab, in dem auch ein­deu­tig Haf­tungs­fra­gen ge­re­gelt sind.

    Ha­ben Sie sich mal im Ca­fé ent­spannt – auch das kön­nen Sie. Es gibt pri­ma Ku­chen und sie wer­den freund­lich be­dient.

    Al­so – sum­ma sum­ma­rum – bit­te den Ball flach hal­ten, be­vor Sie der­ar­tig un­halt­ba­re, un­be­wie­se­ne, pro­vo­ka­ti­ve Be­haup­tun­gen auf­stel­len.

    Wol­len Sie al­so die­se Lei­stun­gen, die­sen Sta­tus in al­ler Öf­fent­lich­keit an­zwei­feln, klein­re­den?

    Re­spectful­ly -

  15. Nach gut nach gut sie­ben­jäh­ri­ger Pau­se (die Grün­de da­für tun hier nichts zur Sa­che) war ich ge­stern erst­mals wie­der im Rund­funk­mu­se­um zu Be­such und gleich in mehr­fa­cher Hin­sicht ver­blüfft:

    - Ins­ge­samt hat sich in all der Zeit arg we­nig ge­tan in der Dau­er­aus­stel­lung (Aus­nah­me: Te­le­gra­phie)
    – vie­len Ex­po­na­ten fehlt jeg­li­che Be­schrif­tung, von der Ein­ord­nung in ei­nen Kon­text gar nicht zu re­den
    – Die Au­dio-Ge­rä­te-Samm­lung ist teils will­kür­lich an­mu­tend, ein »ro­ter Fa­den« ist nicht er­kenn­bar
    – di­ver­se Funk­ti­ons­mo­del­le sind oh­ne Funk­ti­on
    – Gim­micks wie Flug­si­mu­la­tor und gro­ßes Ad­ler-Lok­mo­dell sind oh­ne rech­ten Be­zug zum The­ma
    – völ­lig aus­geb­li­che­ne Trans­pa­ren­te / Leucht­ta­feln (Grun­dig-Fir­men­fo­tos im Trep­pen­haus)
    – teils ama­teur­haft ge­ba­stelt wir­ken­de Schau­ta­feln / Po­ster / Prä­sen­ta­tio­nen
    – Spu­ren län­ger­fri­sti­ger Ver­nach­läs­si­gung sind un­über­seh­bar (ver­staub­te Vi­tri­nen und Ex­po­na­te)

    Al­les in al­lem ein et­was an­ge­grau­tes Ge­samt­kunst­werk mit deut­li­chem Stei­ge­rungs­po­ten­ti­al: Ich bin ge­spannt, was der neue Chef dar­aus macht resp. im Rah­men der Mög­lich­kei­ten ma­chen kann!

  16. Alois M. sagt:

    Kann ich be­stä­ti­gen. Da sieht es aus wie einst in ei­nem DDR Mu­se­um.

  17. Gu­tes Stich­wort: Ei­ne Son­der­schau über den Karl-Edu­ard von Schnitz­ler und sei­nen ma­ni­pu­la­ti­ven »Schwar­zen Ka­nal« hät­te ei­ni­gen Un­ter­hal­tungs- und Er­kennt­nis­wert und wä­re in ei­nem Rund­funk­mu­se­um von For­mat be­stens auf­ge­ho­ben!

  18. Jörg Schötz sagt:

    Ich bin nun ‑nach dem Le­sen des Ar­ti­kels, der of­fe­nen Brie­fe und al­ler Kom­men­ta­re- ei­ni­ger­ma­ßen ver­blüfft, wie sehr sich das »an­ein­an­der-Vor­bei­re­den« und »nicht-zu­hö­ren-weil-man-blind-auf-sei­nem-Stand­punkt-ver­harrt« eta­bliert hat – nicht nur im pri­va­ten, son­dern ganz of­fen­bar auch im öf­fent­li­chen und po­li­ti­schen Be­reich.

    Ich war al­so am Sonn­tag in der ge­nann­ten Be­dürf­nis­an­stalt (muss ich nun wohl so an­neh­men, nach der Be­sol­dungs­grup­pe lt. of­fe­nem Brief vom 6.6.2013 von Gerd Walt­her. s. o.) und war zwie­späl­ti­gem Ein­druck aus­ge­setzt: teils sind die aus­ge­stell­ten Ex­po­na­te ei­ne Au­gen­wei­de (schö­ne De­si­gniko­nen ih­rer Zeit), teils er­in­nern sie an die ei­ge­ne ver­gan­ge­ne Ju­gend, teils sind sie aus Do­ku­men­ta­tio­nen be­kannt, aber größ­ten­teils ist es ei­ne un­be­ti­tel­te, un­be­kann­te und evtl. auch nichts­sa­gen­de und lieb­los wir­ken­de An­samm­lung ver­brauch­ter Alt­ge­rä­te – und das ist scha­de, wenn doch je­des Trumm ei­ne Ge­schich­te er­zäh­len soll und kann.

    Ralph Sten­zels Kom­men­tar kann ich in die­ser Hin­sicht nur be­stä­ti­gen: hät­te mich nicht ein be­wan­der­ter Freund in das Mu­se­um ge­schleppt und mir ei­ne pri­va­te Füh­rung ge­ge­ben, wä­ren we­ni­ger als die Hälf­te der Ex­po­na­te (man­gels ei­ge­ner Aus­sa­ge­kraft) für mich von In­ter­es­se ge­we­sen.

    Und ge­ra­de in ei­nem Mu­se­um, das von (be­tag­ter) Tech­nik ge­prägt ist, er­war­te ich auch ei­ni­ges an mo­der­nen Fea­tures: so könn­te ich mir au­ßer ver­stau­ben­der Tä­fel­chen mit 5‑­Wort-Er­klä­run­gen (und schon die gibt es sel­ten) gut 5‑­Wort-Tä­fel­chen mit ei­nem QR-Code vor­stel­len, der auf die (künf­tig) ge­pfleg­te In­ter­net­sei­te des Rund­funk­mu­se­ums ver­linkt um dort de­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zu er­hal­ten. An Be­su­cher oh­ne Smart­phone könn­ten ein­fa­che Ta­blets ver­lie­hen wer­den...

    Ent­schul­di­gung, ich schwoff ab: ei­ni­gen mag ein Mu­se­um, wel­ches der Tech­nik ge­wid­met ist, we­ni­ger wert­voll und er­hal­tens­wert er­schei­nen, als wel­che, die sich z. B. der Kunst wid­men, weil die­se per se als edel gilt. Rund­funk-Tech­nik ist hier wohl noch zu jung, zu we­nig fein, zu wert­los (oder gibt es ei­ne Mo­na Li­sa der Tech­nik?), aber sie prägt un­se­re Ge­gen­wart, wie nichts an­de­res! Und schon aus die­sem Grund wä­re es scha­de, wenn es in wei­te­ren 25 Jah­ren hie­ße: »Fürth hat­te mal ein tol­les Rund­funk­mu­se­um...«

  19. Pres­se­spie­gel: »Rund­funk­mu­se­um der Stadt Fürth« (Der Frän­ki­sche Mu­se­ums­bo­te – pri­va­tes Blog von Gerd Walt­her)

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