Eins so­lo (in me­mo­ri­am Zwölf-Elf)

4. November 2014 | von | Kategorie: Spielplatz

Lyrischer Text (Grafik: Irma Stolz)

 
Eins so­lo
(in me­mo­ri­am Zwölf-Elf)

Die Turm­uhr dun­kel schlägt um eins
gar selbst be­wusst des eig­nen Seins.

Die Hor­cher­tau­be lässt sich nie­der,
zupft an­ge­strengt ihr blau Ge­fie­der.

Der Waf­fen­wurm das Mes­ser wetzt
und un­ver­blümt nach At­zung lechzt.

Ver­schla­fen linst das Ha­bichts­huhn
nach Mäu­se­klein und lan­gem Ruhn´.

Das Gra­be­hörn­chen steckt je­doch
den Kopf aus sei­nem dunk­len Loch.

Der Rat­ten­igel reißt sich aus
fünf Sta­cheln, weil es ihn so graust.

Und da! Die scheu­en Ga­bel­bie­nen
sind mit den Ho­nig­floh er­schie­nen.

Ver­geb­lich schreit das Löf­fel­schwein,
es möch­te nicht ge­bo­ren sein.

In Ho­fe heult der Kat­zen­hund,
er ist seit Lan­gem nicht ge­sund.

Des Elends müd´ bricht so­gleich ab
die Turm­uhr ih­ren Stun­de­schlag
und al­le, al­le wie der Blitz
ver­sin­ken flugs ins Zei­ten­nichts.

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