Die Mud­der kummd!

10. Mai 2015 | von | Kategorie: Spielplatz

Mundart-Text (Grafik: Irma Stolz)

 
Die Mud­der kummd! – Ä Gschpräch zwi­schen Sohn (Er) und Schwie­cher­doch­der (Sie)

Sie: Woss machsdn edz ei­gend­li am sunn­dooch? Hossd scho woss ge­b­land?

Er: Woss soll­mern scho machn? Wenns scheens wed­der is, dann gen­germer nachm essn äweng schba­zi­ern und wenn ka scheens wed­der is, dann , dann, dann … wass i aa ned. Des wer­mer dann scho seeng.

Sie: Woss du machsd – ned wir, hob­bi gfroochd. Mein Godd, wenn ich ned an al­les dengn däd! Am sunn­dooch is ach so wich­di­ge mud­der­dooch. Dou dengd der herr wid­der ned droo. Es is ja wohl dei mud­der – iich hobb ja kan­ne mehr – lei­der.

Er: Dou häd­di scho nu droo dengd. Wäi ken­ner­di suern dooch ver­gessn. Nie. Ganz beschdimmd häd­di nu droo­dengd. Is ja erschd frei­dooch. – Ja, und woss mach­mer edz?

Sie: Du! Es is doch dei­ne Frau Mut­ter. Dou lou­der nur woss ei­falln. Ob­ber anns so­och ich dir glei: Su wäi ledzdes joar leffd des jedn­falls ned wid­der.

Er: War­um? Des woar doch ganz schäi. Mei mud­der woar doch glück­li und zu­friedn. Und des is doch di haubdsach.

Sie: Der­fi dich ämool er­in­nern, wäi des ab­glaafgn is? Du hossd dei mud­der zum mid­doch­essn ghulld. Und iich hobb kochd. Und dann hodds mid schbidzer zun­ge gs­achd: »Al­so änn schweins­broodn der­fi ned essn, iich mach doch grood mein fräi­jo­ars­di­äd. Des doud mer edz leid, weils­der su­vühl müh gmachd hossd.« Und dann hodds blo­as än sa­lood ge­ssn. Ob­ber dann hodds am nach­mid­doch ä sah­ned­ordn neig­haud: »No­ja«, hodds gs­achd, »A stiggler. Dou der­fi scho ämool sün­dign, dassd ned be­lei­digd bisd.« Und dann hodds nu zwaa schdiggler kee­s­koung neigschbach­deld: »Däi zwaa Ka­lo­rien, is ja nur quark«, hodds gma­and. Ja, mei läi­ber, ob­ber dou der­vu hossd du ja nix mi­id­gräichd.

Er: Woss soll iich ned mid­gräichd homm?

Sie: Mein godd. Es kaf­fedringn. Du wo­arsd ja affm so­fa gleeng, hossd in fern­sehr oog­schaldn und hossd dief gschloofn und gschnarchd.

Er: Ach ja, des schdimmd. Dou wo­ars­mer nach es­sen goar ned goad und dann hob­bi mi ä bo­or mi­n­udn hie­läing mäin.

Sie: Ä boar mi­n­udn hi­lä­ing! Das­si ned lach! Fasd zwaa schd­undn hossd gschloofn. Wenn iich zum essn mid­dooch scho drei bier dring­nd deed, dann wär­rerd iich aa mäid. Iich hobb­mers dann di ganz zeid oo­heern mäin, dei mud­der. »Gell, der hodds scho schwer, der Al­fred. Des is heid­zu­dooch nim­mer su ein­fach in der är­berd. Dou mo­asd jedn dooch dein mann schdäih, sunsd bisd ford. Dou brauchd mer am wo­chen­dend scho sei er­ho­lung. Mei Bou will ja im­mer al­les bson­ders rechd ma­chen – in der är­berd und a der­hamm, iich ken­nern doch. Dou mou­mer als frau scho drauf schau­er, das­ser sich ned ie­ber­nimmd. Ob­ber des machsd du si­cher ganz goad, wäi ich dich kenn. Er is ja ei­gend­li aa leichd zu­friedn zu schdelln, der Al­fred. Mir sin in un­se­rer fa­mi­lie al­le be­scheidn. Uns so is aa der Al­fred er­zu­ung worn – im­mer be­scheidn sei, nix über­dreim. No­ja, manch­mool mäins scho äweng ie­ber di schdräng schloong derfn, di män­ner. Wäi hald män­ner su sin. Mir frau­en braung des ned äsu.« Un­meech­li, di al­de! Dou wennsd mer ned gäihsd. Im­mer mo­as­mer woss hiereim, dei Frau Mut­ter!

Er: No mei, des derfsd ned su ernsd neh­mer. Sie sorchd si hald um mi­ich. Ä mud­der bleibd hald ä mud­der.

Sie: Sie sorchd sie hald um mi­ich. Sie sorchd sie hald um mi­ich. Des ar­me mud­der­söhn­ler! Sorch­ds­er­si viel­leichd aa, wenns im­mer sachd: »Ja mach­ds eich nur ä biss­ler schäi mi­dein­an­der, su­lang kan­ni kin­der dou sin. Edz kenn­der nu machn, wos­ser wolld. Wenn erschd di kin­der dou sin, is des vur­bei. Ihr hobbds ja goad, weil iich dou bin. Iich däd eich als groß­mud­der gern end­lasdn middn kind, wen­ner erschd ä en­ger­le dou wär! Is ned bald su weid? Dou fei ned wardn, bis zu schbäd is!« Und dann er­zühl­ds mer zum hun­dersdn mool di gschichd von der doch­ter ih­rer frein­di, di erschd schbäd ä kind hoom hodd wolln und kanns mer gräichd hodd. Und der­bei schauds mi im­mer vo der seidn oo. Furchd­bo­or is des. Du konnsd ihr ru­hich ämool so­ong, das mir goar kan­ne kin­dern wolln. Dass des end­li mool aaf­heerd.

Er: Ja, ja. Des ma­chi scho. Dou moui in rich­din zeid­bungd ab­wardn. Des is ned su leichd.

Sie: Woh­r­sch­ei­li am St. Nim­mer­leins­dooch, wäi iich dich kenn.

Er: Du reds­di leichd. Du hossd ja ka mud­der mehr.

Sie: Edz lang­ds ob­ber werg­li. Edz moui mir oo­heern, dass iich im vuhr­deil bin, weil mei ar­me mud­der vur zwaa ja­or gschdrom is. Des is ja es hin­der­ledzde.

Er: End­schul­di­gung. Iich hobbs ned su gma­and. Iich wass ja, is ned su ein­fach mid mei­ner mud­der. Ob­ber zwischn dir und ihr hodd di che­mie ja nu nie gschdimmd. Dou kom­mer ein­fach nix machn.

Sie: Bin edz iich dou dro schuld? Woss?

Er: Naa, na­dür­li ned. Iich ma­an hald blo­as. – Ob­ber woss mach­mern edz am sunn­dooch?

Sie. Woss du am sunn­dooch machsd, ma­ansd. Ned wir, du!

Er: Ja, ja. Dann gen­germer hald zum mid­doch­essn in Schwarzn Ad­ler und dann vurm kaf­fee­dringd äweng schba­zi­ern im wiesn­grund. Kaf­fedringn käm­mer ja dann bei uns machn, od­der?

Sie: Des mouer­mer nu schwer ie­ber­leeng. Es ken­nerd ie­b­ri­gends leichd sei, dassd mid dei­ner mud­der al­la­ans schba­ziern­gäih mo­asd, wenns mir nach mid­doch­essn schlechd worn is und iich mich der­hamm hi­lä­ing mou.

Er: Ja, ja is scho rechd. Hobbs scho versch­dan­dn. Mein godd, je­des joar des gschiss mid dem mud­der­dooch.

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