Die Pennalen – 70 Jahre Schülerzeitung in Fürth
19. Dezember 2022 | von Hans Anderer | Kategorie: MedienFerienarbeit: Anno 1955 erhielten die Schüler der Gymnasien einen durchschnittlichen Stundenlohn von 1,22 DM. Während von den befragten Mädchen keines über 1,00 DM in der Stunde verdiente (!), bekam bei den Jungen z. B. ein 19-jähriger Gymnasiast für eine Spezialarbeit (Messtechnik) in einer Radiofabrik DM 1,90, und ein Kontrabassist brachte es in einem Bar-Trio sogar auf DM 5,00 Stundenlohn.
Ausführlich wird 1955 in der Oktoberausgabe von »Die Pennalen« (Jahrgang 3 Nr. 1) über die Situation für Schüler auf dem Ferienarbeitsmarkt berichtet. Und bereits in den 1950er Jahren wurde die schlechtere Bezahlung von Mädchen thematisiert!
»Die Pennalen« wurden 1953 gegründet, die erste Ausgabe erschien 1954. Im FürthWiki sind alle uns bisher zugänglichen Ausgaben der legendären Fürther Schülerzeitung in digitalisierter (und durchsuchbarer!) Form zu finden. Zu unserem Bedauern fehlen uns noch die ersten Ausgaben aus dem Jahr 1954 und wir haben große Lücken in der Zeit von 1980 bis 1989. Sollte eine Leserin oder ein Leser dieses Blogs noch Exemplare aus dieser Zeit herumliegen haben, würden wir uns sehr darüber freuen, wenn uns diese zur Verfügung gestellt werden würden (gerne auch leihweise, Angebote bitte an kontakt@fuerthwiki.de).
Die Themen, die in den »Pennalen« behandelt wurden, sind breit gefächert: Die Berichte und Artikel in jeder Ausgabe sind repräsentativ für jene Bereiche des Lebens, welche für Schüler und Schülerinnen in der jeweiligen Zeit von Bedeutung waren. Und so haben die jugendlichen Autorinnen und Autoren auch zur politischen und sozialen Entwicklung in Deutschland und der Welt über den Zeitraum von 1954 bis 1991 Stellung genommen. Nachdem »Die Pennalen« meistens kostenlos verteilt wurden, mussten sie über Werbung finanziert werden. Damit dokumentiert die Schülerzeitung auch ein »Who-Is-Who« der (untergegangenen) Fürther Geschäftswelt.
Das FürthWiki-Team wünscht viel Spaß beim Stöbern in den digitalisierten Ausgaben der Pennalen. Die Leser und Leserinnen erwartet eine interessante Lektüre und auch das eine oder andere »Aha-Erlebnis«!