Quo vadis, Grüne Halle?
2. Mai 2011 | von »Doc Bendit« | Kategorie: WirtschaftMal ehrlich: wer von Ihnen kennt die »Grüne Halle« bzw. war schon einmal dort? Eine elegante Stahlkonstruktion, ursprünglich erbaut als Sporthalle für die US-Amerikaner, später im Rahmen der Fürther Konversion saniert und umgebaut zur Markthalle. Inmitten des ebenfalls neu angelegten Südstadtparks eine tolle Sache. Sollte man meinen...
Aber die Grüne Halle hat seit ihrer Eröffnung ein Problem: Es kommen zu wenig Menschen. Sicher, bei Events ist die Halle zumeist voll, und damit geht man auch gerne hausieren: In sämtlicher Literatur ist stets eine gut gefüllte Location mit fröhlichen Menschen zu sehen, für externe Betrachter entsteht der Eindruck, hey, denen gehts ja prächtig. Die Wahrheit sieht leider etwas anders aus, denn im normalen Wochengeschäft werden die Tage lang, viele Stühle bleiben zu oft leer und mehr und mehr der an eine Turnhalle erinnernden Ladenverschläge bleiben verrammelt. Hoffnungen, wie zuletzt geäußert beim fünfjährigen Hallen-Jubiläum, die neu angesiedelte Musikschule in direkter Nachbarschaft würde das Geschäft beleben, erfüllten sich auch nicht. Lediglich die vorher schon knappen Parkplätze sind seitdem noch knapper geworden.
Der Autor ist seit 2005 fast wöchentlich in der Halle zu Gast und hat die anhaltende Negativserie live mitverfolgt. Eine Auswahl:
- Obst- und Gemüsemarkt – weg
- Osaka Sushi Bar im 1.OG – weg (auf Wunsch gibts Sushi noch im verbliebenen China-Imbiss im EG)
- Park-Cafe – ersetzt durch Italiener – ersetzt durch Italiener – ersetzt durch Pizzeria
- Italienische Feinkost – weg
- Flammkuchen – weg
- Fischthekenverkauf – macht auch demnächst Schluss, wie zu erfahren war
- die hervorragende Käsetheke im Gegensatz zu sonst bedrohlich leer, evtl. wird bereits auch hier ans Aufgeben gedacht
Gerade der Verlust der Sushi-Bar (mit ihrer herrlichen Terasse zum Park hin) und des Cafés im Erdgeschoß (mit seinem wöchentlichen Nudelbuffett) schmerzen besonders. Die beiden italienischen Nachfolger des Cafés konnten sich ob ihrer Noblesse nicht lange halten und die aktuell ansässige Pizzeria kommt an die Bandbreite des alten Cafes nicht heran. Die Ausrichtung des Managements weg von der Markt- und hin zur »Eventhalle« erscheint fraglich – eine Stadthalle haben wir ja schon.
OB Jung erklärte vor Jahren auf einer Stadtteilsitzung auf die Frage, warum der Gemüseverkauf in der Halle eingestellt wurde, dass es nicht genügend Resonanz auf die hochwertigen und deshalb etwas teureren Produkte gab. Wenn also ein Feinkostkonzept à la Qualität statt Quantität sogar in der von Hochpreisimmobilien eingerahmten Grünen Halle nicht funktioniert, dann wohl nirgends in Fürth. Wobei hartnäckig verbreitete Gerüchte wie: »in der grüna Halln is su teier« nicht pauschal auf alles bezogen werden können: Der immer noch viel beachtete Bierpreis liegt z.B. bei 2,50 Euro pro halbem Liter Gerstensaft und damit im Fürther Durchschnitt eher noch im unteren Mittel. Und im China-Imbiß kostet ein Hauptgericht nicht mehr als anderswo.
Warum also krankt die Halle seit ihrer Eröffnung trotz andauernder (Zwangs-) Belebungsmaßnahmen wie Kirschblütenfest, Neujahrsfest, Marathon, Jazz- und Countryabenden und vielen anderen Veranstaltungen?
Ab Mai soll jetzt ein externer Catering-Service für Verköstigung bei den Veranstaltungen sorgen. Bei geschätzten fünf Ladengeschäften mit vorhandener Kombüse kommt einem das vor wie ein schlechter Witz. Auch das Aussperren der Parkbesucher aus den Toiletten mit Verweis auf die öffentliche Anlage am anderen Ende des Parks erweckt den Eindruck, dass man sich des Normal-Publikums am Liebsten ganz entledigen möchte. Der Trend geht wohl dahin, dass außerhalb von Veranstaltungen die Bude komplett dicht gemacht wird – schade.
Weblinks und Literatur:
Grüne Halle – Home
Von der Markt- zur Eventhalle, in: Fürther Nachrichten vom 6. März 2009
10 Jahre Konversion – Der Fürther Weg, S. 48–73
Wir sind am letzten Freitag Abend nach längerer Zeit mal wieder spazierengehenderhalber dran vorbeigekommen: Die parkseitige Pizzeria war im Aus- und Umziehen begriffen, wohl um dem x + 1. Italiener Platz zu machen. Es scheint aber weniger am Pächter oder am Konzept zu liegen, wenn der Laden dort nicht läuft: Ich persönlich finde die Lokalität schlichtweg ungemütlich, namentlich abends, wenn es draußen dunkel ist: In den (zu) großen Glasflächen spiegelt sich innen alles und jedes, während von außen alles einsehbar ist. Da fühlte ich mich nicht wirklich wohl...
Das ist in der Tat schade. Wobei ich selbst zugeben muss, dass auch ich als Südstädter lieber den Markt auf der Freiheit besuche (der ja nur noch selten auf der Freiheit ist), wenn es um frisches Gemüse geht.
Beim frischen Fisch bin ich öfter in die Halle gegangen, weshalb mich die Nachricht, dass es damit zuende gehen könnte, einigermaßen schockiert.
Was den Käse angeht, hat vielleicht das prosperierende Geschäft in der Hirschenstraße einen beträchtlichen Teil der KundInnen abgeworben.
Und das italienische Lebensmittel-/Feinkostgeschäft in der Kaiserstraße hat ja jüngst auch zu gemacht. Spricht alles in allem dafür, dass der Standort »Innenstadt« vielleicht doch attraktiver ist als die Südstadt.
Für besondere Anlässe habe ich immer wieder und gerne Fisch und Käse in der grünen Halle gekauft (außergewöhnliche Käsesorten, hervorragende Qualität) und ich wäre auch sehr traurig über eine Schließung dieser beiden tollen Läden.
Warum sich die paar Läden nicht mehr halten können? Das ist für mich teilweise schon nachvollziehbar, obwohl doch eigentlich tatsächlich genügend Menschen in unmittelbarer Umgebung wohnen. (Wenn ich näher d´ran wohnen würde, wäre ich da bestimmt häufiger einkaufen – für uns ist der Markt auf der Freiheit allerdings näher und wegetechnisch günstiger).
Für Leute aus der weiteren Umgebung ist das Angebot wahrscheinlich schlichtweg zu klein. Dazu bräuchte es dringend frisches Obst und Gemüse, einen Bioladen, einen Metzger, vielleicht noch einen Blumenladen und ein paar weitere Regionalvermarkter...
Dazu eine nicht ganz so große und leere Freifläche, die erzeugt nämlich ein ungemütliches Gefühl und vom Betreten der Halle an ein dauerndes Beobachtetsein. Aber die Freifläche ist wohl die Folge der Ausrichtung auf eine Event-Halle. Auch die paar Händler, die früher mal in der Mitte ihre Stände hatten, konnten diesen Eindruck nicht verhindern, weil es immer deutlich zu sehen und spüren war, dass sie dort nur provisorisch herumstehen. Das ist ein wichtiger Unterchied zu einer französischen Markhalle – dort haben auch die Händler in der Mitte ihre festen Stände. Das erzeugt einen ganz anderen Eindruck.
Vielleicht ist auch die Pacht zu hoch, weil keine neuen Läden mehr dazu kommen? Vielleicht werden potentielle Interessenten abgeschreckt? Aber das vermute ich nur.
Außerdem fehlt meiner Beobachtung nach entsprechende Werbung. Man kennt die grüne Halle aus den Medien eben nur als Veranstaltungsort, aber nicht als Markthalle.
Oder vielleicht ist es eben doch nur die Dummheit der Deutschen, die nach jedem Urlaub vom italienischen Flair und den französischen Markthallen schwärmen, um dann sofort wieder bei ALDI einzukaufen...:-(
Vielleicht sollten die verbleibenden Händler doch noch einmal eine konzertierte Werbeaktion starten und ab und zu eine Zeitungsbeilage mit Angeboten verteilen lassen, damit sich das Angebot einfach weiter herumspricht.
Als langjähriger und treuer KUNDE des Fischgeschäfts trifft mich die Situation dort schon hart:
über die Schliessung von Einzelhandelsgeschäften und ihren „Nebenwirkungen“ haben die FN vor kurzem am Beispiel Burgfarrnbach informativ berichtet.
Aufhören lies mich die Aussage, »wenn wir dann schon woanders hingehen müssen, können wir ja auch dieses und jenes gleich miterledigen«.
So tritt eine Schwächung ein, die immer weitere (negative) Kreise zieht.
Dass das jetzt so in einer von mir geschätzten Einkaufslokation, der Grünen Halle, passiert, macht mich einfach traurig.
Jürgen Schulz, der GF der Grünen Halle, den ich deswegen fragte, antwortete mir wie folgt:
Da haben wir’s: Die ignoranten FürtherInnen kaufen ihr Futter am liebsten beim bösen Filialisten! Das Siechtum der Grünen Halle liegt nicht etwa darin begründet, daß die Südstadt (im Gegensatz zur City) rund um die Grüne Halle voll von Supermärkten im Schlenderabstand ist (Aldi, Norma, Netto, Edeka, Lidl, ebl), auch nicht daran, daß das Gros der Laufkundschaft eher innerstädtisch rund um die Fußgängerzone unterwegs ist, nein: Die FürtherInnen sind schlicht zu deppert, Qualität zu erkennen und angemessen zu würdigen! Gut, daß das endlich mal einer so klar artikuliert...
Auch wenn Fürth 115.000 Einwohner hat, liegt die Grüne Halle für sehr viel Einwohner einfach zu ungünstig. Dann soll er seine Grüne Halle halt in Tennenlohe oder Fischbach aufmachen und hoffen, dass die Türen groß genug sind, um die dortigen Kundenmassen durchlassen zu können...
Wenn ich das schon höre: »wegen einer Anwohnerbeschwerde«! Das sind die selben Gesinnungsgenossen, die erst neben eine Kirche ziehen und sich dann über das Glockenläuten beschweren! Zudem: Seit wann erlässt die Stadt Verordnungen wegen EINER Beschwerde? Und überhaupt: Ich sehe die Lkw-Karawanen, die täglich die Tonnen von Käse und Fisch angeliefert haben, direkt bildlich vor mir :-//
Aber da die Schließung jetzt wohl amtlich ist: Schade – sehr schade. (Adieu Gaperon, adieu St. Nectaire...)
Pressespiegel: »Traum von der Markthalle ist geplatzt« (FN)
So, jetzt ist es leider endgültige Gewissheit. Die FN melden heute, dass die Grüne Halle ab sofort geschlossen ist:
Die letzten beiden Sätze in dem Interview geben Anlass sowohl für deutlichen Ärger wie auch einen Funken Hoffnung:
»„Offenbar brauchen die Fürther so was nicht“, vermutet denn auch Schulz. Eine kleine Hoffnung hat er aber noch. Einen „echten“ Markttag pro Woche fände er reizvoll.«
Erstens: WAS genau brauchen Fürther nicht? Zwei Läden (unbestritten mit 1a-Qualitätsware), die sich um eine riesige Brachfläche herum verlieren? Da hat es schon auch ein bisschen am Konzept gehapert, Herr Schulz! Ich jedenfalls ziehe mir diesen Schuh nicht an und wäre gerne öfter in der Grünen Halle einkaufen gegangen, wenn das Angebot größer gewesen wäre. Aber Fisch kauft man halt nicht jeden Tag und wenn ich wegen Fleisch und Gemüse sowieso in die Innenstadt laufen muss, dann nehme ich auf dem Weg natürlich auch Käse mit. Die im Artikel erwähnten Stände in der Mitte der Halle haben mit ihren Tischchen auf mich von Anfang an einen provisorischen und nicht authentischen Eindruck gemacht (am seltsamsten fand ich die »Jetzt-spielen-wir-mal-Metzger-aber-ohne-Kühltheke-und-verkaufen-deshalb-nur-Dauerwürste-Stände«...) und gaben entsprechend schnell auf.
Was mich auch noch interessieren würde: Gab es eigentlich irgendwann in den letzten Jahren eine Umfrage unter den Anwohnern in der Südstadt, welches Angebot sie in der Grünen Halle vermissen und was sie dazu bewegen könnte, öfter in der Grünen Halle einzukaufen? Wenn ja, dann habe ich sie verpasst. Wenn nein, warum nicht? Gab es in den letzten Jahren ernsthafte Rettungsversuche für ein echtes Markttreiben (mehr echte Marktstände, Werbesprospekte, ...)? Oder war es nicht vielmehr ein jahrelanges »Ausplätschernlassen« und langfristiges Umorientieren zur reinen Eventhalle? Dann braucht man nun aber auch keine Krokodilstränen zu vergießen und den Fürthern den schwarzen Peter zuzuschieben...
Zweitens: Etwas Hoffnung würde ein ernstgemeinter Ausblick auf einen »echten« (sic!) Markttag machen. Also mit den bekannt guten Käse- und Fischhändlern, mehreren Gemüsebauern aus der Region, einem richtigen Metzger (statt einem Dauerwurst-Verkäufer), Bioprodukten, Produkten von einem Geflügelhof, ein paar Spezialitäten aus der Region usw. (aber bitte nicht in zeitlicher Überschneidung mit dem Bauernmarkt auf dem Waagplatz!).
Aber:
Wenn man auf die Homepage der Grünen Halle (»Eventlocation«!) schaut, findet man unter »Aktuelles« keinen einzigen Hinweis darauf, dass es da jemals Läden gegeben hat, die seit heute geschlossen haben (In meiner Naivität hoffte ich, über die Homepage zu erfahren, wo der Fischhändler jetzt zu erreichen ist.). In der Bildergalerie gibt es zwar noch Bilder von der Bauphase der Grünen Halle, aber kein einziges Bild mehr mit Marktständen. Existenz vollkommen gelöscht. Nie dagewesen. Sonderlich groß kann die »Trauer« nicht sein, wenn man zwar zur Architektur und Baugeschichte der Halle etwas schreibt, aber dabei das angeblich bisherige Konzept Markthalle völlig ausradiert. Deshalb befürchte ich, dass die Aussicht auf einen Markttag vergebens und die entsprechende Aussage nicht mehr als ein Lippenbekenntnis ist.
Sehr geehrte Frau Helfrich,
zu Ihrem Kommentar vom 14.6.2011 möchte ich folgendes erwidern:
Erstens kommt nicht jede mir zugeordnete Aussage tatsächlich auch von mir. Am Ende eines Artikels kommt vom Autor leider häufig eine provokante Zuspitzung, die nichts mit den Aussagen des Interviewpartners zu tun hat. Ich habe auch Ihrem Fürther-Freiheit-Autoren JoeKotsch nicht gesagt: »Mein Fazit: Gute Nacht Fürth!...«.
Zweitens macht man es sich als Konsument einfach mit Aussagen »Da hat es schon ein bisschen am Konzept gehapert, Herr Schulz!«. Das müssen Sie dann auch dem ehemaligen REAL-Kauf im CityCenter, dem ehemaligen Marktkauf an der Freiheit, den ehemaligen Feinkosthändlern, Kreutzer, Knab etc., der Inhaberin von »Bad&Mehr« und vielen anderen ex-inhabergeführten Geschäften in Fürth sagen, die mit dem Einkaufsverhalten der Fürther nicht klar gekommen sind.
Als wir die Halle in 2002 gekauft und den Umbau zur Markt-und Veranstaltungshalle projektiert hatten, waren wir ursprünglich vom Vollversorger im Frischebereich ausgegangen. Metzger waren auch vor Eröffnung der Halle nicht nach Fürth zu bewegen, da existieren unüberwindbare Klischees (»Fürth ist da wo nichts ist und nichts wird«), mit denen wir konfrontiert wurden. Im übrigen war seinerzeit der Niedergang der selbständigen Metzger in und um Fürth schon fortgeschritten, was Ihnen sicher der Innungsmeister Ammon bestätigen kann.
Die Discounter haben den nicht-filialgebundenen Einzelhandel mit Preis-und Marketingdruck in immer kleinere Nischen gedrückt. Was am Ende noch übrig bleibt, haben Sie in der Grünen Halle gesehen (Frischfisch und Rohmilchkäse sind in der Discounterstruktur schwer händelbar). Die Kunden suchen aber immer noch den Vollsortimenter – das konnten wir in der Grünen Halle nicht leisten.
Gegen die Werbe(papier)flut der Discounter kommen Sie nicht an, wir hatten das die ersten Jahre versucht und uns dann auf die Kombination mit Veranstaltungen verlegt, weil auch da die Grenzen für Discounter liegen – noch! Die Veranstaltungen waren und sind gut frequentiert. Die Gäste konnten sich über das Sortiment und deren Qualität während der Veranstaltung überzeugen. Zum Einkaufen sind sie trotzdem nicht wiedergekommen. Ich weiß nicht, was wir noch zusätzlich hätten machen können. Die Fürther Innenstadt wird von VisionFürth eV auch ständig mit hochfrequenten Events (Fürth Festival etc.) überzogen, trotzdem krankt der Einzelhandel nach wie vor.
An diesem Standort gehen einem irgendwann Ideen, Geld und Lust aus. Da können Sie gerne das Gegenteil beweisen. Ich bin auch gespannt, wie sich »Neue Mitte« und »Neues City-Center« nach den ersten Euphorie-Wochen der Eröffnung entwickeln.
Den Markttag würden wir uneigennützig unterstützen. Probleme sehe ich nur in der Vergfügbarkeit hochwertiger Händler. Sowohl Direktvermarkter aus dem Knoblauchsland als auch Schwabachtaler Obstbauer und regionale Viehzüchter (Altmühltal, Hohenlohe etc.) haben eine enge Personaldecke und scheuen den logistischen Aufwand. Regelmässig sind diese Händler auch schon anderweitig auf Märkten gebunden. Aber wenn jemandem die Organisation eines solchen Markttags gelingen sollte, wird es nicht an der Grünen Halle scheitern.
Herzliche Grüße
Jürgen Schulz
Als Herausgeber der »Fürther Freiheit« bedanke ich mich für die ebenso aufschlußreiche wie auf angenehm hohem Niveau geführte Diskussion, möchte aber eine etwas unscharfe Formulierung im vorhergehenden Kommentar von Herrm Schulz kommentieren, damit kein falscher Eindruck von den virtuellen Verhältnissen hier entsteht.
Herr Schulz schreibt: »Ich habe auch Ihrem Fürther-Freiheit-Autoren JoeKotsch nicht gesagt: ...«.
Ich möchte erstens darauf hinweisen, daß es so etwas wie »Ihre Fürther-Freiheit-Autoren« als charakterisierenden Begriff nicht gibt und nicht geben kann, da es sich bei unserem Bürger-Blog um ein offenes Mitmach-Projekt handelt, in dem ausweislich des Impressums jede und jeder (nur) für sich spricht bzw. schreibt.
Zweitens zählt der angesproche »JoeKotsch« gar nicht zum Kreis der bisher als Autoren tätig gewordenen Fürther. Hier hat ein Leser (s)eine persönliche Meinung abgegeben, und das unter dem Schutz eines Pseudonyms. Das ist legitim, auch wenn ich selbst der nostalgischen Auffassung bin, daß unter dem eigenen Realnamen verfaßte Einlassungen respektabler sind.
Nachsatz: In der Sache selbst beziehe ich mit diesen Erläuterungen keine Position.
Vielen Dank, Herr Schulz, für Ihre Ausführungen; ein paar Erwiderungen hätte ich aber noch:
»Ich habe auch Ihrem Fürther-Freiheit-Autoren JoeKotsch nicht gesagt: ‘Mein Fazit: Gute Nacht Fürth!…’ «
Ich kann das als Außenstehende natürlich schlecht beurteilen, aber mir kam der Beitrag von JoeKotsch nicht wie ein Interview, sondern eher wie ein Briefwechsel vor. Aber das kann ich, wie gesagt, nicht beurteilen...
»Zweitens macht man es sich als Konsument einfach mit Aussagen ‘Da hat es schon ein bisschen am Konzept gehapert, Herr Schulz!’.«
Da haben Sie schon Recht und diese Aussage ist in ihrer Härte meiner Verärgerung über Ihre pauschale Aussage über »die Fürther« geschuldet gewesen. Ich habe in zwei langen und ausführlichen Beiträgen aber etliche konkrete Beispiele genannt, was mir als Konsument gefehlt oder was mich gestört hat. Und ich kann halt nun mal nur aus Konsumentensicht berichten.
»Metzger waren auch vor Eröffnung der Halle nicht nach Fürth zu bewegen, da existieren unüberwindbare Klischees (‘Fürth ist da wo nichts ist und nichts wird’)«
Dazu erzähle ich Ihnen gerne eine kurze Geschichte: In der Amalienstr. gab es bis vor ein paar Jahren eine Metzgerei, bei der die Kunden am Samstag bis auf die Straße angestanden haben. Als die Metzgerei (ich glaube, aus Altersgründen und weil es keinen Nachfolger gab) geschlossen wurde, gab es in der Folgezeit ein oder zwei Versuche, in diesem Laden wieder eine Metzgerei (z.T. als Filialbetrieb) zu führen. Da konnte man hauptsächlich sündhaft teure Salate kaufen und einmal entdeckte ich Gutfried-Wurst... Ja, so wird das in Fürth tatsächlich nichts und solchen »Metzgern« trauere ich auch nicht nach.
»Ich weiß nicht, was wir noch zusätzlich hätten machen können.«
Umfrage?
»Ich bin auch gespannt, wie sich ‘Neue Mitte’ und ‘Neues City-Center’ nach den ersten Euphorie-Wochen der Eröffnung entwickeln.«
Ja, da bin ich auch gespannt...:-)
»Den Markttag würden wir uneigennützig unterstützen.«
Na, dann gibt´s ja doch noch einen Funken Hoffnung...
Übrigens:
Wirklich schade, dass es auf der Homepage keinerlei Hinweis auf die werktägliche Schließung und die bisherigen Händler gibt, obwohl immer noch für den Fischplatten-Service geworben wird.
MfG
M.H.
interessante Diskussion, ich wusste gar nicht, dass sich mehr Menschen über die mittlerweile »graue Halle« Gedanken machen. Ich persönlich wollte mit ein paar Ideen neues Leben in den schön gelegenen Ort bringen, allein meine Email-Anfrage an die sogenannten »Macher« der Eventagentur blieb bis heute (also seit ca. 4 Wochen) unbeantwortet – auch eine Möglichkeit einem schönen Standort den Garaus zu machen bzw. ihn steril zu halten, schade eigentlich.
MfG
eska
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