110 Jahre SpVgg Fürth
23. September 2013 | von »Färdder« | Kategorie: SportHeute vor genau 110 Jahren wurde die Spielvereinigung Fürth ins Leben gerufen. Für Verein und Fans Grund zum Feiern, aber auch Grund genug, die lange und zumeist erfolgreiche Geschichte des Vereins noch einmal Revue passieren zu lassen.
Die Anfänge
Die Anfänge des Fußballs in Fürth liegen weit vor dem offiziellen Gründungsdatum der SpVgg Fürth. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der neue Sport von See- und Kaufleuten aus England auf den Kontinent getragen, wo er schnell Anhänger fand und sich verbreitete. In Fürth weckte Reinhard Barthel das Interesse an der neuen Form der Leibesertüchtigung.
Barthel selbst war während diverser Englandaufenthalte auf den Fußball aufmerksam geworden und praktizierte diesen später beim 1900 gegründeten 1. FC Nürnberg. Zugleich war er als Faustballer im TV Fürth 1860 aktiv, wo er seinen Kameraden von dem neuen Sport berichtete. Hiervon angetan fanden sich schnell Interessenten und man begutachtete einige Spiele jenseits der Stadtgrenze. Man befand das ganze als durchaus praktikabel und beschloss, künftig auch in Fürth Fußball spielen zu wollen. Eine provisorische Vorstandschaft wurde benannt, erste Lehrspiele gegen die Nürnberger ausgetragen. Zwar zahlte man in den ersten Begegnungen Lehrgeld, verlor meist zweistellig, aber man gewann auch immer mehr an Erfahrung und die Begeisterung stieg.
Die Gründung
So beschloss man in einer Beratung im Februar 1903, das ganze auch offiziell anzugehen und eine Fußballabteilung innerhalb des TV Fürth 1860 ins Leben zu rufen. Der Gründungsakt erfolgte dann am 23. September 1903 im Gasthof Balzer in der Fürther Altstadt, welches zugleich das erste Vereinsheim wurde. Die bereits bestehende provisorische Vorstandschaft wurde im Amt bestätigt. Man startete als »Spielvereinigung im Turnverein Fürth« mit 28 Mitgliedern und zwei Mannschaften. Erster Vorsitzender wurde Andreas Zolles, der erste Fürther Fußballlehrer wurde Fritz Servas, welcher vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen wurde und welcher das Amt des Übungsleiters beidseitig der Stadtgrenze ausübte.
Als Gegner für die ersten Spiele dienten mangels Konkurrenz Mannschaften aus Nürnberg. So auch am 7. Februar 1904, als der 1. FC Nürnberg ein weiteres Mal nach Fürth kam um die Frischlinge aus Fürth zu testen. Es war das erste richtige und in die Statistiken eingegangene Frankenderby, welches hierzulande bis heute, da es in Deutschland der erste lokale Städtevergleich im Fußball war, als »Mutter aller Derbys« gilt. Nürnberg gewann zwar auch dieses Spiel, aber die Zeiten der zweistelligen Niederlagen schien vorbei. Am Ende kassierte man aus Fürther Sicht »nur« ein 1:4. Den ersten Sieg in einem Spiel errangen die Fürther Fußballer dann am 7. August 1904 in einem Freundschaftsspiel gegen den MTV Nürnberg.
Die Grundlagen waren nun geschaffen, man gewann immer mehr an Erfahrung, der neue Sport entwickelte sich. Man stand aber auch vor einem Problem, denn die Stadtverwaltung sperrte ab 1905 den Platz am Schießanger, welchen man als Übungs- und Spielstätte bereits seit den ersten Gehversuchen 1902 nutzen durfte. So wich man auf einen Acker hinter der Kaserne an der Flößaustraße aus, was aber auch keine Dauerlösung war.
So rückte die Suche nach einem geeigneten Platz immer stärker in den Fokus. 1906 wurde man an der Vacher Straße fündig, konnte ein Grundstück für 370 Mark im Jahr beanspruchen. Die Summe konnte man allerdings aus eigener Kraft nicht stemmen und auch kürzlich zuvor beschlossene Einnahmen aus Eintrittsgeldern reichten nicht aus. Auch der Mutterverein, welcher wie alle Turnvereine der damaligen Zeit den Fußball spöttisch als »Englische Krankheit« betitelte und die Aktiven stets argwöhnisch beäugte, sprang nicht ein.
Die Eigenständigkeit & neue Heimat
So reifte die Idee, sich vom TV Fürth 1860 zu lösen und sich künftig in einem eigenständigen Verein zu organisieren. Gesagt, getan! Am 23. November 1906 meldete man sich im Turnverein ab und stand von fortan als Spielvereinigung Fürth auf eigenen Beinen. Über Mitgliedsbeiträge und Zuschauereinnahmen konnte man nun nach eigenem Ermessen verfügen und so stand auch der Pacht und dem Ausbau des Platzes an der Vacher Straße nichts mehr im Wege.
Der neue Verein entwickelte sich nun prächtig und konnte mit Karl Burger, welcher 1909 der erste Fürther Nationalspieler wurde, auch erste frühe Stars vorweisen.
Es dauerte nicht lange, bis der Platz an der Vacher Straße den Ansprüchen nicht mehr genügte. Ein Ausbau an dieser Stelle machte auch wenig Sinn, denn er lag in einem Hochwassergebiet. So suchte man wieder nach einem neuen Standort und wurde in der damals noch eigenständigen Ortschaft Ronhof fündig.
Für den Erwerb und Ausbau des neuen Geländes wurden 56000 Mark fällig, welche man neben Zuschauer- und Mitgliedsbeiträgen unter anderem durch die Ausgabe von Schuldscheinen an die Bevölkerung finanzierte.
Der »Sportpark am Ronhofer Weg gegenüber dem Zentralfriedhof« wurde im Spätsommer 1910 fertiggestellt und am 11. September 1910 mit einem Freundschaftsspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister Karlsruher FV eingeweiht. Die Begegnung endete mit einem 2:2‑Unentschieden und der Karlsruher Meistertrainer, William Townley, schien vom im Frankenland aufblühenden Kleeblatt angetan, denn seine Wege sollten ihn nur wenig später nach Fürth führen.
Die SpVgg Fürth, welches sich mittlerweile nicht nur mehr auf Fußball beschränkte, verfügte nun über eine moderne Spielstätte mit mehreren Plätzen, welche den Sportlern eine echte Heimat und den Grundstock für die weitere Entwicklung bot.
Im Jahr 1912 nahmen zwei Fürther an den olympischen Sommerspielen in Stockholm teil und verliehen dem noch jungen Verein einen gewissen internationalen Glanz. Zum einen der aktive Karl Burger, zum anderen Trainer William Townley, welcher seit April 2011 in Fürth tätig war und welcher vom Deutschen Fußball-Bund den Auftrag erhielt, die deutsche Auswahl während des olympischen Fußball-Turniers zu betreuen.
Sechs Jahre Meister
Mit dem ehemaligen englischen Internationalen hielt entgültig der fußballerische Erfolg in Fürth Einzug. Zwar wurde er Ende 1913 vom FC Bayern München abgeworben, für die Endrunde um die Deutsche Fußball-Meisterschaft im darauffolgenden Jahr konnte man auf Leihbasis aber erneut auf die Dienste des Engländers zurückgreifen. Und es sollte sich lohnen! Nach Siegen gegen die SpVgg Leipzig und dem Berliner BC 03 stand man am 31. Mai 1914 im Endspiel gegen den VfB Leipzig. Die in Magdeburg ausgetragene Partie zog sich bis in die 153. Spielminute hin. Elfmeterschießen war noch nicht erfunden und so spielte man, bis sich ein Sieger fand, sprich ein Tor erzielt wurde. Am Ende war es Karl Franz, welcher ganz Fürth mit seinem Treffer zum 3:2‑Endstand die erste Meisterschaft bejubeln ließ.
Im selben Jahr war die SpVgg Fürth mit mehr als 3000 Mitgliedern der größte Sportverein des Landes. Die weitere Entwicklung wurde nach dem Titelgewinn aber jäh beendet. Es begann der 1. Weltkrieg und die jungen Männer mussten in West wie Ost die Stellung halten. Die meisten Sportler waren wehrfähig und wurden eingezogen. Zwar wurde auch während der Kriegsjahre Fußball in den Vereinen gespielt, aber stets mit wechselnden Aufstellungen, so dass die Entwicklung der Vereine keine Fortsetzung fand. Eine gesamtdeutsche Meisterschaft wurde erst gar nicht ausgetragen.
Nach dem Krieg hatte die SpVgg Fürth 144 Vereinsmitglieder, darunter zahlreiche aktive Fußballer und Sportler, zu verzeichnen. Auch der Torschütze zum Siegtores des Finales von 1914, Karl Franz, war gefallen. Dennoch wagte man einen Neuanfang und trommelte nach dem Krieg die übriggebliebenen zusammen.
Die Goldenen 20er
Der erste Erfolg dieser Neuorganisation konnte 1920 gefeiert werden, als man erneut in der Endrunde um die Deutsche Fußball-Meisterschaft – der ersten nach dem Krieg ausgetragenen – antrat. Nachdem man kriegsbedingt sechs Jahre lang Titelhalter war, ging man als Titelverteidiger ins Rennen und stieß nach Siegen gegen München-Gladbach (heute Borussia Mönchengladbach) sowie Breslau erneut ins Endspiel vor. Dort wartete mit dem 1. FC Nürnberg ausgerechnet der heimische Rivale aus der Nachbarstadt!
Bereits im Vorfeld des Spiels war der Aufschrei in der Bevölkerung groß, denn das prestigeträchtige Frankenderby sollte nicht zuhause, sondern wie in Endspielen üblich auf neutralem Platz ausgetragen werden. Alle Proteste halfen nichts, am Ende mussten sich die Mannschaften und deren Anhang nach Frankfurt am Main begeben, um dort am 13. Juni 1920 die Partie auszutragen. Am Ende gewann Nürnberg nach Treffern von Luitpold Popp und Peter Szabo und luchste damit den Fürthern den Titel ab.
Dennoch leutete dieses verlorene Finale eine glanzvolle Ära für den Fürther, aber auch den fränkischen Fußball ein. In Folge dominierten beide Mannschaften das deutsche Fußballgeschehen in den 20er Jahren. Nürnberg gewann vier weitere Meistertitel und auch Fürth konnte 1926 sowie 1929 –beide Male schlug man Hertha BSC Berlin im Finale- erneut den Titel holen. Auch stellte man gemeinsam einen Großteil der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Auf Fürther Seiten waren es Spieler wie Hans Hagen, Andreas Franz, Loni Seiderer, Karl Auer oder Theodor Lohrmann, welche den Namen der SpVgg Fürth weit über die Grenzen Frankens hinaus trugen und zu frühen Stars des deutschen Fußballs wurden.
Trotz der Erfolge und der großen Namen begann mit Beginn der 30er Jahre aber der stetige Abstieg. Nürnberg dominierte nun allein den fränkischen Fußball und andere Vereine wie die aus München wurden stärker und drängten vor. Für die gesamtdeutsche Meisterschaft konnte sich die SpVgg Fürth letztmals vor dem Krieg im Jahr 1935 qualifizieren, schied dort aber bereits nach den Gruppenspielen aus.
Kriegsjahre & Verfall ins Mittelmaß
Mit zunehmender Machtstärkung der Nazis ereilte die SpVgg Fürth im Laufe der Zeit das selbe Schicksal wie alle anderen Vereine in Deutschland. Man wurde gleichgeschaltet, bekam einen parteinahen „Vereinsführer“, musste kommunistische und jüdische Mitglieder ausschließen und lief mit einem Hakenkreuz auf der Brust auf. Das sportliche geriet in den Hintergrund, das Geschehen wurde stark von der Politik beeinflusst. Im Krieg geriet der Fußball ohnehin gänzlich in den Hintergrund. Die alliierten Bombenangriffe beschränkten sich in Fürth zwar auf das Gelände des Flugplatzes mit seiner Flugzeugwerft und Flächenbombardements auf die Stadt blieben aus, dennoch traf kurz vor dem Ende des Krieges eine Bombe die Tribüne im Sportpark Ronhof, welche dabei ausbrannte. Gebäude kann man zwar wieder aufbauen, dennoch schmerzte dieser Treffer sehr, denn in der Tribüne wurde zugleich das Archiv der SpVgg Fürth aufbewahrt, was damit größtenteils und unwiederbringlich zerstört war.
Nach dem Krieg wurde der Sportpark Ronhof kurzzeitig von den Alliierten beschlagnahmt, kurz darauf aber wieder für Sportveranstaltungen freigegeben. Man errichtete nun eine erste Behelfstribüne, im Jahre 1950 dann die heute noch erhaltene Haupttribüne.
An die sportlichen Erfolge der Vergangenheit konnte die SpVgg Fürth auch nach dem 2. Weltkrieg nicht wieder anknüpfen. 1950 und 1951 nahm man letzmals an den Endrunden zur deutschen Fußball-Meisterschaft teil, scheiterte aber jeweils vorzeitig. Dennoch brachte man den ein oder anderen talentierten Spieler hervor. Zu ihnen gehörten unter anderem Horst Schade und Richard Gottinger, welche sich Anfang der 50er kurzzeitig in die Nationalmannschaft spielen konnten.
Eine große Karriere legten später auch Karl Mai und Herbert Erhard hin. Beide nahmen an der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz teil. Während Karl Mai zum festen Mannschaftskern gehörte und mehrere Spiele, darunter auch das Endspiel in Bern, bestritt, gehörte Herbert Erhard »nur« zum Reservistenkreis und stand in keinem Spiel auf dem Feld. Dennoch waren beide Bestandteils des »Wunders von Bern« und kehrten als Weltmeister zurück. Herbert Erhard’s internationale Karriere startete erst nach dem Turnier richtig. Bis zu seinem Karriereende 1964, damals bereits als Spieler des FC Bayern München, brachte er es auf 50 Länderspiele, drei WM-Teilnahmen und er war Spielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
Der Absturz
Trotz solcher Talente verfiel die SpVgg Fürth mit zunehmender Zeit immer mehr in die sportliche Bedeutungslosigkeit. Nachdem im Jahr 1963 die eingleisige Fußball-Bundesliga eingeführt wurde und sich die SpVgg Fürth nicht dafür qualifizieren konnte, trat man gar zweitklassig an. Mit der Zeit blieb auch der Zuschauerzuspruch aus, was zu immer geringeren Einnahmen und damit zu Schulden führte. Der sportliche und finanzielle Tiefpunkt war im Jahre 1983 erreicht, als man zum einen in die drittklassige Bayernliga abstieg, zum anderen den bis dahin vereinseigenen Sportpark Ronhof an den Unternehmer Horst Brandstätter verkaufen musste. Künftig musste man Pacht für die Nutzung des Stadions zahlen, was die finanzielle Situation nicht gerade besserte.
Vier Jahre später stürzte man in die Landesliga ab, das Ende des Vereins schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Dennoch konnte man sich irgendwie über Wasser halten. Im April 1989 wurde Edgar Burkart, welcher sich selbst bereits seit 1951 als Fan bezeichnet und auch schon den ein oder anderen Posten im Verein bekleidete, zum Präsidenten der SpVgg Fürth gewählt und unter seiner Regie sollte man einen enormen Aufschwung erleben.
Zunächst diente Burkart aber eher als Krisenmanager denn als Heilsbringer. Die finanzielle Situation war weiter angespannt, sportlich gesehen ging es aber wieder leicht bergauf. Im August 1990 bezwang man in der 1. Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten Borussia Dortmund und machte damit bundesweit auf sich aufmerksam. Ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Bayernliga und 1994 konnte man sich für die damals neu geschaffene Regionalliga Süd qualifizieren, welche man bereits im ersten Jahr als Dritter abschloss.
Der Neuanfang
Dennoch war die Situation, sportlich wie finanziell, unbefriedigend und man suchte nach einer grundlegenden Lösung. Da kam es im Jahre 1995 zu einem denkwürdigen Treffen. Im Rahmen eines Ligaspiels zwischen dem TSV Vestenbergsgreuth, welcher sich im Jahr zuvor nach dem Sieg im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München einen Namen gemacht hatte, und der SpVgg Fürth verabredeten sich Edgar Burkart und sein Amtskollege aus Vestenbergsgreuth, Helmut Hack, zu einem Gespräch über die Zukunft beider Vereine. Und dabei entstand später die Idee eines Beitritts der Greuther Fußballer zur SpVgg Fürth.
Edgar Burkart selbst kommentierte dieses Treffern später so: »Bei der Gelegenheit haben wir festgestellt, das praktisch was der eine Verein hat, der andere nicht hat. Die haben das bessere Marketing gehabt als wir, die haben die besseren Verhältnisse zur Wirtschaft gehabt, die haben die besseren Verbindungen zur Politik gehabt in Vestenbergsgreuth draussen. Wir haben das Stadion gehabt im Vergleich zu denen, bei uns war die Presse vor Ort gesessen, wir haben eine Tradition gehabt, wir haben eine Mitgliederschaft dahinter gehabt und noch ein gewisses Stammpublikum, auch wenn das damals ein bisschen zurückgefahren war. Und dann war halt unser Schluss daraus, daß wenn zwei Kranke zusammengehen, kannst’ keinen Gesunden machen. Aber bei uns hat’s gerade zusammengepasst.«
Ein Jahr später kam es so, wie man es verabredete. Ab der Spielzeit 1996/97 stellte man also eine gemeinsame Mannschaft und trat mit neuem Logo auf der Brust erstmals als »SpVgg Greuther Fürth« an. Neuer Präsident wurde Helmut Hack, Vize-Präsident das Kleeblatt-Urgestein Edgar Burkart. Erster Trainer der neuen Mannschaft wurde der spätere Stuttgarter Meistertrainer Armin Veh. Und man startete gleich mit einem Paukenschlag in die Saison: Wie schon die bisherigen Vereine aus Vestenbergsgreuth und Fürth knüpfte auch der neue Verein an die Pokalsensationen seiner Vorgänger an und schoss in der ersten Runde erst einmal den Titelverteidiger aus Kaiserslautern ab und setzte damit ein erstes sportliches Ausrufezeichen und machte bundesweit auf sich aufmerksam. Auch in der zweiten Runde gab es positive Schlagzeilen. Man traf auf den alten Rivalen aus Nürnberg und konnte gleich einen neuen Zuschauerrekord aufstellen: Mehr als 40000 Zuschauer wollten das »Heimspiel« im Nürnberger Frankenstadion der beiden Drittligisten sehen. Aber was noch wichtiger ist: Fürth gewann auch dieses Spiel. Einen Schlussstrich unter eine tolle Pokalsaison musste man erst in der dritten Runde ziehen, als man gegen den damaligen Bundesligisten KSC ausschied.
In der Liga lief es ebenfalls sehr gut und man konnte die ersten Siege einfahren. Da ein möglicher Aufstieg bereits absehbar war, entschied man sich, den Sportpark Ronhof umzubauen und ein zweitligataugliches Stadion zu errichten. Nach kurzer Planungszeit folgte dann noch während der laufenden Saison der Umbau zum Playmobil-Stadion.
Am Ende lief dann alles wie geplant: Aufstieg als Tabellenzweiter hinter Nürnberg, rechtzeitig fertiggestelltes neues Stadion und nach Lizenzerteilung der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Zurück im deutschen Profifußball
Die ersten Spiele zurück im deutschen Profifußball liefen dann allerdings eher wenig aufbauend, was daraufhin im Laufe der ersten Zweitligasaison zu einem Trainerwechsel und der ersten der bisher drei Amtszeiten des Benno Möhlmann führte. Dieser konnte die Startschwierigkeiten in den Griff bekommen und führte die Mannschaft am Ende zu einem für einen Aufsteiger doch recht guten 9. Platz in der Abschlusstabelle der Spielzeit 1997/98.
Seither entwickelte sich die SpVgg Greuther Fürth zu einem etablierten und solide geführten Profiklub, der in den darauffolgenden 15 Jahren in der 2. Bundesliga regelmäßig an die Tür zum Oberhaus anklopfte und meist nur knapp scheiterte. Und auch die Finanzen sind gesund, man hat keine Schulden mehr und das Stadion wurde mit der Zeit immer wieder den stetig steigenden Anforderungen angepasst und bietet nach wie vor eine geeignete Spielstätte.
Das ganz große Ziel, der Aufstieg in die 1. Bundesliga, wurde dann nach der Spielzeit 2011/12 erreicht, als man bereits drei Spieltage vor dem Saisonende als erster Aufsteiger feststand.
Die SpVgg feierte damit nach 49 Jahren die Rückkehr in die Erstklassigkeit, auch wenn die Zeit als Erstligist nur ein Jahr anhielt und der Weg nach dieser Spielzeit wieder zurück in die 2. Fußball-Bundesliga führte, wo man derzeit einen neuen Anlauf zum Aufstieg nimmt.